Familienministerin wirbt für Hilfen für einkommensschwache Familien

Die Entlastungspakete würden jetzt bei den Bürgern ankommen, sagt Lisa Paus. Menschen in Not sollten keine Scheu haben, die entsprechenden Anträge zu stellen.

Bei armen Familien muss jeder Cent umgedreht werden (Symbolbild)
Bei armen Familien muss jeder Cent umgedreht werden (Symbolbild)Imago / Photothek

Wegen Inflation und Energiekrise hat Familienministerin Lisa Paus (Grüne) an Energieversorger und Behörden appelliert, Hilfsmöglichkeiten und Ermessensspielräume für bedürftige Familien auszuschöpfen. „Die gegenwärtige Situation verlangt gerade einkommensschwachen Familien viel ab“, sagte Paus dem Redaktions-Netzwerk Deutschland. „Wir müssen verhindern, dass Menschen jetzt unverschuldet in Liquiditätsnöte kommen und zum Beispiel ihre Miete oder Stromrechnungen kurzfristig nicht mehr bezahlen können.“

Die Entlastungspakete, die Familien mit Kindern besonders berücksichtigen, würden jetzt bei den Bürgern ankommen und ihre volle Wirkung in den nächsten Wochen entfalten, sagte Paus. Für besonders Bedürftige übernehme der Staat zudem Wohn- und Heizkosten, sodass an Energiekosten vor allem der Strompreis bleibe, der nicht ganz so stark gestiegen sei und für den man ebenfalls staatliche Hilfe beantragen könne.

In Existenznot

Gleichzeitig sollen Menschen in Notsituationen keine Scheu haben, die entsprechenden Anträge etwa zur Übernahme der Stromkosten an die Jobcenter zu stellen, sagte Paus weiter. „Ich hoffe, dass die Jobcenter ihren Ermessensspielraum so nutzen, dass keine Bürgerin, kein Bürger und keine Familie mit Kindern in der Not alleingelassen wird.“ Weder Politik oder Verwaltung noch die Energiekonzerne könnten ein Interesse daran haben, Menschen in Existenznöte zu treiben. „Deshalb sollten jetzt alle mit Augenmaß vorgehen.“ Dabei könne man auf Erfahrungen aus der Corona-Zeit zurückgreifen, als zum Beispiel Insolvenzen ausgesetzt wurden, um kurzfristige Engpässe auszugleichen.