Nahverkehr weiter unter Vor-Corona-Niveau

Der öffentliche Nahverkehr hat im vergangenen Jahr mehr Fahrgäste verzeichnet. Busse und Bahnen liegen aber weiter unter dem Niveau vor der Pandemie.

Den Nahverkehr mit Bussen und Bahnen nutzen wieder mehr Menschen
Den Nahverkehr mit Bussen und Bahnen nutzen wieder mehr MenschenImago / Rainer Weisflog

Die Zahl der Fahrgäste in Bussen und Bahnen ist im vergangenen Jahr gestiegen. Wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte, wurden 2023 im Linienverkehr auf Nah- und Fernstrecken fast 10,9 Milliarden Fahrgäste verzeichnet, sieben Prozent mehr als im Jahr zuvor. Dazu trug laut den Statistikern unter anderem das am 1. Mai 2023 eingeführte Deutschland-Ticket bei.

Bereits 2022 waren aufgrund des 9-Euro-Tickets, das im Sommer 2022 für drei Monate erhältlich war, die Fahrgastzahlen gestiegen. Dennoch waren 2023 im Linienverkehr mit Bussen und Bahnen noch immer knapp acht Prozent weniger Fahrgäste unterwegs als vor Beginn der Corona-Pandemie im Jahr 2019.

Deutschland-Ticket mit positivem Effekt

Im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV), der 99 Prozent des Linienverkehrs abdeckt, stieg das Fahrgastaufkommen im Jahr 2023 gegenüber 2022 ebenfalls um sieben Prozent und blieb damit knapp acht Prozent unter dem Wert des Vor-Corona-Jahres 2019. Im Fernverkehr stieg die Zahl der Reisenden auf 159 Millionen und damit um neun Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Mit Eisenbahnen waren dabei 148 Millionen Reisende unterwegs, sieben Prozent mehr als im Jahr 2022 und fünf Prozent weniger als 2019. Die Zahl der Reisenden in Fernbussen war mit 10,4 Millionen um 39 Prozent höher als im Vorjahr, aber nur rund halb so hoch wie 2019.

Neben dem im Mai 2023 eingeführten Deutschland-Ticket dürfte der geschätzte Anstieg der Bevölkerungszahl um 0,3 Millionen auf 84,7 Millionen zum Jahresende 2023 zu den Fahrgastzuwächsen beigetragen haben, wie die Statistikbehörde erläuterte.