Hilfsangebote für suizidgefährdete Menschen müssen nach Ansicht von Fachleuten finanziell besser gefördert werden. Mit Hilfe eines Bundesförderprogramms Suizidprävention sollten Bund und Länder gemeinsam entsprechende Einrichtungen, Angebote und Netzwerke erhalten und weiter entwickeln, erklärten Vertreter des Nationalen Suizidpräventionsprogramms (NaSPro) für Deutschland in einer Online-Pressekonferenz.
Unter anderem müsse eine zentrale Informations- und Koordinationsstelle mit einer allzeit erreichbaren Telefonnummer eingerichtet und finanziert werden. Dabei verwies das Experten-Netzwerk NaSPro auf die derzeit prekäre Lage vieler Hilfsangebote und deren fehlende Anschlussfinanzierung.
Suizidprävention: Mindestens 20 Millionen Euro gefordert
Die Fachleute fordern vom Bund für das kommende Haushaltsjahr mindestens 20 Millionen Euro für die Suizidprävention. Georg Fiedler von der Deutschen Akademie für Suizidprävention verwies dabei auf einen entsprechenden Beschluss des Bundestages vom Juli dieses Jahres, der die Förderung dieser Arbeit bekräftigte.
Unterstützt werden die Forderungen durch einen in der vergangenen Woche veröffentlichten „Kasseler Aufruf 2023“ von mehr als 100 Fachleuten. Darin fordern sie mehr Mittel für die Suizidprävention im Bundeshaushalt 2024. 2021 nahmen sich laut Deutscher Akademie für Suizidprävention mehr als 9.000 Menschen das Leben. Mehr als 100.000 Menschen versuchten, sich das Leben zu nehmen.
Info: Hilfe finden
Wenn Sie daran denken, sich das Leben zu nehmen, oder jemanden kennen, der suizidgefährdet ist, suchen Sie Hilfe. Die Telefonseelsorge ist anonym, kostenlos und rund um die Uhr erreichbar. Die Telefonnummern sind 0800/1110111 und 0800/1110222. Auch ein Kontakt per Chat und E-Mail ist möglich: www.telefonseelsorge.de
