Extremisten verhindern

Westfälische Frauenhilfe ruft zur Wahlbeteiligung auf

SOEST – Die Evangelische Frauenhilfe in Westfalen hat alle Wahlberechtigten zum Urnengang bei der NRW-Landtags- und Bundestagswahl aufgerufen. Eine niedrige Wahlbeteiligung begünstige den Einzug extremer Parteien in die Parlamente, heißt es in der in Soest veröffentlichten Erklärung. Die Gesellschaft dürfe nicht durch Vorurteile und Hass gegen einzelne Menschen oder Gruppen gespalten werden, mahnte der kirchliche Frauenverband. Mit dem Gang ins Wahllokal zeigten die Bürgerinnen und Bürger ihre Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen.
Am 14. Mai wird in Nordrhein-Westfalen gewählt, am 24. September folgt die Bundestagswahl. Die Errungenschaft, an demokratischen Wahlen teilnehmen zu können, sollte jede und jeder wahrnehmen, erklärte die Frauenhilfe. Kirchengemeindeglieder sollten mit ihrer Stimme Parteien stärken, die für Menschenrechte und die freiheitliche demokratische Grundordnung eintreten. Rechtsextreme und rechtspopulistische Parteien, die fremdenfeindliches und antisemitisches Gedankengut vertreten, seien mit dem christlichen Glauben nicht vereinbar und damit nicht wählbar.
Anlässlich der NRW-Landtagswahl formulierte die westfälische Frauenhilfe außerdem einen Forderungs-Katalog an Politikerinnen und Politiker, mit dem sie eine Verbesserung der Lebensbedingungen für Opfer von Menschenhandel erreichen will. Dazu gehören unter anderem eine kostendeckende und bedarfsgerechte Finanzierung der spezialisierten Frauenberatungsstellen, die Errichtung weiterer Beratungsstellen im ländlichen Raum, der Ausbau der Maßnahmen zur Aufdeckung des Menschenhandels auf dem Fluchtweg und im Aufnahmeland sowie stabile Daueraufenthaltstitel für minderjährige Betroffene. Außerdem möchte die Frauenhilfe eine bessere Absicherung der medizinischen und psychotherapeutischen Leistungen für Opfer von Menschenhandel und deren bedarfsgerechte Unterbringung erreichen. Schulungen und Fortbildungen im Themenfeld Menschenhandel für Polizei, Justiz und weiteren Behörden und eine Verbesserung der personellen Ausstattung der Ermittlungsbehörden werden ebenfalls gefordert. epd/UK