Expertengremium fordert Versicherungspflicht gegen Elementarschäden

Der neue Vorsitzende des Sachverständigenrats für Verbraucherfragen, Christoph Busch, hat vor dem Hintergrund des Hochwassers in Süddeutschland eine Versicherungspflicht gegen Elementarschäden gefordert. Die Prämien müssten sich daran orientieren, wie das Risiko für die jeweilige Region eingeschätzt werde. Die Höhe der Versicherungsbeiträge könnte zudem von den Bemühungen der Versicherten abhängig gemacht werden, sagte Busch der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Donnerstag).

Denkbar wäre auch ein Modell, bei dem zusätzliche Maßnahmen für den Hochwasserschutz seitens der Versicherten zu einem Prämienrabatt führten, sagte Busch, dessen Gremium das Bundesumweltministerium berät. „Pflichtversicherung und Hochwasserschutz müssen sich ergänzen.“

Ein freiwilliger Versicherungsschutz, den Verbraucher aktiv ablehnen müssen, ist laut Busch allenfalls ein Kompromiss. „Es ist davon auszugehen, dass sich dann immer noch nur maximal 80 Prozent versichern würden. Sollte sich später noch herausstellen, was nicht unwahrscheinlich ist, dass die restlichen 20 Prozent überwiegend in den am höchsten gefährdeten Zonen liegen, dann wird die Allgemeinheit bei der nächsten Hochwasserkatastrophe wieder einspringen müssen.“