Goethe-Experten aus ganz Deutschland debattieren bis Freitag Konzepte für die Ausstellungsräume im Goethe-Nationalmuseum nach dem geplanten Umbau ab 2026. Das Vorhaben sei nichts weniger als eine „Operation am offenen Herzen der deutschen Kulturnation“, sagte die Präsidentin der Klassik Stiftung Weimar, Ulrike Lorenz, am Donnerstag zum Auftakt der Konferenz.
Die Architekturplanung stehe bereits. Die Stiftung wolle bislang nicht betretbare Räume öffnen, darunter Goethes Arbeitszimmer. Zudem sollen auch Treppenhäuser, Dachboden, Keller- und Wirtschaftsräume geöffnet werden.
Die Besucher des Hauses sollen laut Lorenz auch in die Baugeschichte des Hauses eintauchen. Details sollen bis Freitag mit Experten und Gästen ergebnisoffen diskutiert werden. Die lange Zeit offene Frage der Finanzierung der auf 45 Millionen Euro veranschlagten Investition bezeichnete sie gegenüber dem Evangelischen Pressedienst (epd) trotz der aktuellen Haushaltsprobleme als gesichert.
Der Vertreter der an der Finanzierung des Vorhabens beteiligten Wüstenrot Stiftung, Philip Kurz, sagte, die künftige Dauerausstellung dürfe nicht nur die historische Person und sein Werk zeigen. Das Ziel der aktuellen Tagung sei es, herauszuarbeiten, wie ein künftiges Museum den Dichterfürsten als Orientierung für die Debatten unserer Zeit präsentieren könne.
Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832) hat bis zu seinem Tod mehr als 50 Jahre in dem Stadtpalais am Weimarer Frauenplan gewohnt. Hier empfing er Gäste aus ganz Europa. Das Goethehaus galt damals als zentrales Ideenlabor der europäischen Geistesgeschichte.