Ex-Papstsekretär Gänswein muss Rom verlassen

Georg Gänswein wird nach Freiburg ziehen, aber als Privatmann ohne eine neue Aufgabe. Seit dem Tod von Papst Benedikt hatte es Spekulationen gegeben.

Papst Franziskus bei einer Privataudienz mit Georg Gänswein
Papst Franziskus bei einer Privataudienz mit Georg GänsweinImago / Independent Photo Agency Int.

Der ehemalige Privatsekretär von Papst Benedikt XVI., Georg Gänswein (66), kommt einem Bericht zufolge zurück nach Deutschland. Papst Franziskus habe ihn bereits am 19. Mai im Rahmen einer Privataudienz angewiesen, bis spätestens zum 1. Juli Rom zu verlassen und in sein altes deutsches Heimatbistum Freiburg im Breisgau zurückzukehren, berichtete die Zeitung Die Welt. Demnach wird Gänswein keine neue Aufgabe erhalten, sondern als Privatmann nach Freiburg ziehen.

Der Kurienerzbischof war zuletzt auch für Ämter eines Diözesanbischofs oder eines Päpstlichen Nuntius im Gespräch gewesen. Seit dem Tod des emeritierten Papstes Benedikt am 31. Dezember 2022 war unklar, ob Franziskus eine neue Verwendung für Gänswein vorsieht. Der Papst habe nun auf die Gepflogenheit hingewiesen, dass die ehemaligen Privatsekretäre verstorbener Päpste nicht in Rom blieben, berichtet die „Welt“. Als Frist sei der 1. Juli festgesetzt worden, um dem Erzbischof genügend Zeit für die Organisation des Umzugs einzuräumen.

Kritische Worte zu Franziskus

Georg Gänswein wurde 1956 in Waldshut geboren, 1984 im Freiburger Münster zum Priester geweiht. 1995 kam er an die Kurie nach Rom. Seit März 2003 arbeitete er als Privatsekretär von Kardinal Joseph Ratzinger, der 2005 zum Papst gewählt wurde. Benedikt XVI. weihte ihn 2013 zum Bischof. Gänswein blieb auch nach dem Amtsverzicht von Benedikt XVI. im Februar 2013 als Privatsekretär an seiner Seite. Zuletzt hatte sich Gänswein wenige Wochen nach Benedikts Tod in seiner Autobiografie kritisch zu Franziskus geäußert.