In die Koalitionsverhandlungen hinein melden sich ehemalige Minister zu Wort. Ihr Credo: Eine Zusammenlegung von Entwicklungsministerium und Außenamt sei falsch.
Die ehemaligen Entwicklungsminister Heidemarie Wieczorek-Zeul (SPD) und Gerd Müller (CSU) warnen die Verhandler von Union und SPD vor der Abschaffung eines eigenständigen Entwicklungsministeriums. Das Ressort mit dem Auswärtigen Amt zusammenzulegen und seinen Etat drastisch zu kürzen, würde für Deutschland “zu einem dramatischen Verlust an globalem Einfluss” führen, erklären die Minister in einem Gastbeitrag für den “Tagesspiegel”.
“Ob Deutschland ein Akteur oder nur ein Zaungast einer neuen globalen Ordnung wird, entscheidet sich auch daran, ob die deutsche Entwicklungspolitik Teil einer umfassenden Sicherheitsstrategie ist, bei der Diplomatie, Entwicklung und Verteidigung keine austauschbaren Prioritäten sind, sondern parallel gestärkt werden”, schreiben Wieczorek-Zeul und Müller: “Sonst riskieren wir, genau die Sicherheit zu untergraben, die wir gewährleisten wollen.”
In dem gemeinsam mit dem früheren Staatssekretär im damaligen britischen Entwicklungsministerium und langjährigen UN-Spitzenbeamten, Sir Mark Lowcock, verfassten Text verweisen die SPD-Politikerin und der CSU-Politiker auf schlechte Erfahrungen Großbritanniens mit der Abschaffung des Entwicklungsministerium. “Soft Power” sei “schwer aufzubauen, aber leicht zu verlieren”, warnen sie.