Ex-CDU-Generalsekretär: Mehr Ostdeutsche in Parteiführung nötig

Der frühere CDU-Generalsekretär Mario Czaja stammt aus dem Osten. Er sieht bei seiner Partei Verbesserungsbedarf, um bei den Wählern in Ostdeutschland attrativer zu werden.

Der frühere CDU-Generalsekretär Mario Czaja hat mehr Ostdeutsche in der Parteiführung gefordert. “In Ostdeutschland herrscht aus meiner Sicht der berechtigte Eindruck vor, dass die gleichberechtigte Repräsentanz von Ost und West in der CDU noch nicht gegeben ist”, sagte Czaja dem Berliner “Tagesspiegel” am Dienstag.

Gerade mit Blick auf die kommende Bundestagswahl gehe es für die Partei darum, um einen Kandidaten ein “möglichst breites Team” aufzubauen. “Die CDU war immer dann stark, wenn sie den sozialen Flügel und den wirtschaftsliberalen Flügel ebenso abgebildet hat wie Personen aus Ost und West und Nord und Süd, Frauen, Männer und Personen mit Zuwanderungsgeschichte”, sagte Czaja. Es komme im nächsten Wahlkampf auf eine “überzeugende Vielfalt” an.

Inhaltlich rät Czaja der CDU, die aktuellen Erwartungen der Ostdeutschen ernster zu nehmen: “Die Menschen nehmen das bundespolitische Angebot der CDU nicht als wirkliche Alternative zur derzeitigen Politik der Ampel wahr.” Das gelte für weite Teile Ostdeutschlands.

Dazu komme ein Glaubwürdigkeitsproblem der CDU in Ostdeutschland: Die Partei werde bei Themen wie Atomausstieg, Flüchtlingspolitik, steigende Energiekosten und Problemen bei der Integration von Menschen mit Zuwanderungsgeschichte in Mitverantwortung genommen.

Czaja kam 1975 in Ost-Berlin zur Welt. Von Januar 2022 bis Juli 2023 war er Generalsekretär der CDU.