Evangelischer Buchpreis für deutsch-irakischen Schriftsteller
Der gebürtige Iraker Abbas Khider erzählt in seinem prämierten Roman „Der Erinnerungsfälscher“ von den Härten der Flucht, seinem Ankommen in Deutschland und der Ausgrenzung im Alltag.
Der deutsch-irakische Schriftsteller Abbas Khider (50) erhält den Evangelischen Buchpreis für seinen Roman „Der Erinnerungsfälscher“. Khider zeichne darin eine erschütternde Fluchtgeschichte aus dem Irak, die Tortur des Einlebens und Anerkennens in Deutschland und den Zerfall seines Heimatlandes Irak, so die Jury.
Seinen Protagonisten lasse er Gedächtnislücken mit neuen Erinnerungsfeldern auffüllen und breche so Grenzen zwischen Realität und Fiktion auf. Khider plädiere in seinem Roman zugleich „gegen religiösen Fanatismus, Nationalismus, Rassismus und Ideologien jeder Art“ und fordere zu mehr Miteinander auf.
Preisverleihung in Stuttgart
Die Preisverleihung findet im Hospitalhof in Stuttgart statt. Der mit 5.000 Euro dotierte Evangelische Buchpreis wird seit 1979 vom Dachverband evangelischer öffentlicher Büchereien, dem Evangelischen Literaturportal, verliehen.
Khider wurde 1973 in Bagdad im Irak geboren. Mit 19 Jahren wurde er wegen politischer Aktivitäten verhaftet. Nach seiner Entlassung floh er 1996 aus dem Irak. Seit 2000 lebt er in Deutschland. Er veröffentlichte außer „Der Erinnerungsfälscher2 die Romane „Der falsche Inder“, „Die Orangen des Präsidenten“, „Brief in die Auberginenrepublik“ und „Ohrfeige“.