Einsamkeit, gesellschaftlicher Zusammenhalt und mentale Gesundheit stehen im Zentrum des neuen Jahresprogramms der Evangelischen Akademie Tutzing. Einsamkeit, Erschöpfung und zu wenig Miteinander würden zunächst als persönliche Belastung empfunden, teilte die Akademie auf ihrer Homepage mit. Doch diese Phänomene hätten Auswirkungen auf die Gesellschaft als Ganzes. Das neue Programmjahr startet im September und umfasst rund 80 Veranstaltungen aus unterschiedlichen Themenbereichen.
„Die vielen Einsamkeiten“ heißt etwa eine Tagung vom 31. Oktober bis 2. November, die dem Gefühl der Einsamkeit auf den Grund gehe und danach frage, wie mehr Miteinander gelingen kann. Den Fokus auf mentale Gesundheit setzen der Studientag „Psychische Gesundheit als Aufgabe“ am 16. Oktober oder die Tutzinger Depressionstagung zum Thema „Psychische Gesundheit und Arbeit“ am 9. und 10. Februar. Um Lebenssinn geht es in der Tagung „Sinnerfüllt leben in Krisenzeiten“ vom 26. bis 28. September.
Die Journalistin Caro Matzko stellt am 6. Oktober ihr Buch „Alte Wut“ vor, in dem sie die Flucht ihres Vaters während des Zweiten Weltkrieges aus Ostpreußen nachzeichnet und transgenerationale Traumata. Sie wolle verstehen, warum sich die seelischen Verletzungen ihres Vaters in ihrem eigenen Leben fortpflanzen konnten. Ihre Fragen seien zum Beispiel, wo der Ursprung ihrer durchlebten Magersucht liege, ihrer Kämpfe gegen Depressionen und Burn-out.
Von den Veranstaltungen des neuen Programmjahres von September bis Juli 2026 sollen wichtige Impulse für den Glauben ausgehen sowie Anstöße für notwendige Veränderungsprozesse, sagte Akademiedirektor Udo Hahn. „Nicht nur die Kirche profitiert von diesen Impulsen, sie wirken ebenso in Politik und Zivilgesellschaft.“ (2542/01.08.2025)