Für ihr Buch „Unversehrt. Frauen und Schmerz“ ist die Autorin Eva Biringer mit dem NDR-Sachbuchpreis 2025 ausgezeichnet worden. NDR-Programmdirektorin und Jury-Vorsitzende Ilka Steinhausen überreichte die mit 15.000 Euro dotierte Auszeichnung am Donnerstagabend in Göttingen, wie der Norddeutsche Rundfunk (NDR) mitteilte.
In ihrem Werk zeige Biringer, wie weiblicher Schmerz in Medizin und Gesellschaft systematisch unterschätzt werde, teilte die Jury mit. Der männliche Körper gelte noch immer als Maßstab – mit Folgen für Diagnose, Therapie und Wahrnehmung. Biringer gebe „all jenen eine Stimme, deren Leid zu lange überhört wurde“.
Biringer verknüpft in ihrem Buch laut NDR persönliche Erfahrungen mit kulturhistorischer und medizinischer Recherche. Die Jury habe das Buch ausgezeichnet, weil es „mutig, klug und befreiend ist – ein Aufruf, endlich hinzusehen und die Erfahrung von Frauen ernst zu nehmen“.
Neben der Preisträgerin würdigte die Jury auch die Leistungen der weiteren Finalistinnen Alena Buyx („Leben und Sterben“) und Susanne Beyer („Kornblumenblau“), deren Beiträge mit großer fachlicher Tiefe und gesellschaftlicher Relevanz überzeugt hätten.
Am selben Abend wurde in Göttingen auch der mit 15.000 Euro dotierte „LifeScienceXplained“-Preis für neue Kommunikation des Pharma- und Laborzulieferers Sartorius vergeben. Der Science Slam „Wie Licht stärker wird: die Superkraft winziger Partikel“ von Naomi Weitzel, Doktorandin am Institut für Analytische Chemie an der Universität Regensburg, gewann die Auszeichnung.
Der NDR-Sachbuchpreis wird seit 2009 vergeben. Für die diesjährige Auszeichnung waren 120 Titel eingereicht worden.