Europäische Wochen Passau mit “Kriemhild” als Eröffnungskonzert

Die Festspiele Europäische Wochen (EW) Passau werden an diesem Samstag (29. Juni) eröffnet. Zum Auftakt der 72. Festspielausgabe erklinge das sinfonische Singspiel „Kriemhild“, eine orchestrale Livefassung des Nibelungenlieds von Enjott Schneider, teilte die Festspielleitung am Mittwoch mit. Damit kehre die mittelalterliche Heldendichtung nach 800 Jahren zurück an den Ursprung ihrer Schriftlegung. Das Nibelungenlied, zuvor nur mündlich verbreitet, wurde um 1200 am Hof des Passauer Bischofs Wolfger von Erla niedergeschrieben.

Nach dem Auftakt mit „Kriemhild“ präsentieren die EW an sechs Festspielwochenenden Konzerte mit Geiger Gidon Kremer, Pianistin Ragna Schirmer, Tenor Michael Schade, Geiger Daniel Hope und dem Bruckner-Spezialisten Herbert Blomstedt. Aufführungsorte sind dabei nicht nur Passau, sondern auch historische Kirchen im Dreiländerdreieck.

Ein besonderes Highlight kündigte die Festspielleitung für den Herbst im Passauer Dom an: Kent Nagano dirigiert am 27. Oktober das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks mit internationaler Besetzung. Auf dem Programm steht Verdis „Messa da Requiem“.

Die EW begeben sich zudem mit ihrer Reihe „Brennpunkte“ auf die Seite der Zuversicht, hieß es weiter. Studierende der Athanor Akademie inszenieren die performative Lesung „Stimmen der Zuversicht“ unter der Regie von Nicholas Hohmann. Für das Projekt haben Prominente von Michel Friedman bis Jonathan Meese Texte und Musikwerke benannt, die sie als Kraftquellen empfinden (6. Juli).

Der Autor Ullrich Fichtner liefert laut Mitteilung in seiner Lesung „Geboren für die großen Chancen“ Argumente gegen den Pessimismus der Zeit (21. Juli). Im 25. Passauer Tetralog versammelt der Politologe Heinrich Oberreuter am 7. Juli mit dem neuen Beauftragten für die deutsch-polnische Zusammenarbeit, Krzysztof Ruchniewicz, ein Podium zum Thema „Frieden und Demokratie in ungewisser Zeit“. (00/1959/26.06.2024)