EU will überschüssigen Impfstoff loswerden

Die EU-Kommission möchte Verträge mit Herstellern anpassen. Auch die Bundesregierung will reduzieren oder sogar stornieren.

Die EU hat zu viele Impfdosen gekauft
Die EU hat zu viele Impfdosen gekauftImago / NurPhoto

In der Europäischen Union wächst laut EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides die Sorge vor einem milliardenteuren Überschuss an nicht benötigten Corona-Impfstoffen. Die EU-Kommission unterstütze die Forderung der Mitgliedstaaten, Verträge mit den Herstellern „an neue Realitäten anzupassen“, sagte Kyriakides den Zeitungen der Essener Funke-Mediengruppe.

Die Christdemokratin aus Zypern kündigte für Anfang des neuen Jahres ein Treffen des europäischen Lenkungsausschusses für Impfstoffe an, bei dem sie mit EU-Gesundheitsministern und den Impfstoff-Herstellern beraten wolle, wie die Versorgung weiter an die Bedürfnisse vor Ort angepasst werden könne.

Vor Überschuss gewarnt

Zahlreiche EU-Staaten hatten laut dem Zeitungsbericht zuvor vor einem Impfstoff-Überschuss gewarnt. In einem Schreiben der tschechischen EU-Ratspräsidentschaft heißt es, eine Reihe von Mitgliedstaaten dränge auf eine Änderung der Lieferverträge.

Um eine Verschwendung von Milliarden-Steuergeldern zu vermeiden, bemühe sich unter anderem die Bundesregierung darum, absehbar überschüssige Corona-Impfstofflieferungen an Deutschland noch zu stornieren oder zu reduzieren, heißt es in dem Bericht weiter. Dabei geht es um Bestellungen für insgesamt 160 Millionen Dosen für 2023 und 2024, die nicht mehr benötigt würden, wie es aus dem Gesundheitsministerium hieß.