Gefechte zwischen Beduinen und Drusen im Süden Syriens haben Israels Luftwaffe und syrische Regierungstruppen auf den Plan gerufen. Berichte sprechen von Hunderten von Toten durch Militärgewalt.
Angesichts der Kämpfe in der südsyrischen Provinz Suweida hat die Europäische Union die Gewalt entschieden verurteilt. Besonders wandte sich die Außenbeauftragte Kaja Kallas am Donnerstag gegen Angriffe bewaffneter Gruppen gegen Zivilisten. Ohne die Luftangriffe Israels in der Region namentlich zu nennen, verurteilte die EU auch “jede einseitige ausländische Militäraktion und Truppenpräsenz”. Die Vorgänge und damit verbundene Menschenrechtsverletzungen müssten mit internationaler Hilfe untersucht werden.
Kallas verlangte die Einhaltung des Waffenstillstands und den Schutz von Zivilisten unabhängig von ihrer Ethnie oder Religion. Es seien sofort Schritte gegen weitere Aufhetzung und Spaltung zu unternehmen. Die EU unterstütze Partner bei der humanitären Hilfe; die Übergangsregierung solle dafür freien Zugang sicherstellen und für den Schutz der Mitarbeiter sorgen.
“Die EU drängt ausnahmslos alle fremden Akteure, Syriens Einheit, Unabhängigkeit, Souveränität und territoriale Integrität umfassend zu respektieren”, hieß es in der Stellungnahme. Man verurteile “Versuche, Syriens Stabilität und Aussichten auf einen friedlichen Übergang zu untergraben”, auch durch ausländische Medienmanipulation.
Mitte Juli war es in Suweida zu eskalierender Gewalt zwischen der religiösen Minderheit der Drusen und sunnitischen Beduinenstämmen gekommen. Die Übergangsregierung in Damaskus entsandte Truppen, um die Unruhen zu beenden, Israel führte Luftangriffe aus. Nach Berichten der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in London starben Hunderte Zivilisten, viele durch Hinrichtungen durch syrische Regierungstruppen.