Eine Migrationswende hat Innenminister Alexander Dobrindt (CSU) angekündigt. Aktuellen Zahlen der EU-Asylagentur zufolge könnte diese eingetreten sein.
Die Zahl neuer Asylbewerber ist in Deutschland einem Bericht zufolge so stark gesunken wie in keinem anderen Mitgliedsstaat. Der Rückgang der Asylanträge habe von Januar bis September bei 52 Prozent gelegen – fast doppelt so hoch wie im EU-Durchschnitt, meldete die “Augsburger Allgemeine” am Mittwoch unter Verweis auf die offizielle EU-Asylstatistik. Diese werde von der Europäischen Asylagentur am 16. Dezember veröffentlicht.
Die Zahl der Erstanträge ging demnach in absoluten Zahlen um rund 94.000 zurück, so viel wie in keinem anderen EU-Land. Deutschland liege damit erstmals nur auf Rang vier der Hauptzufluchtsländer der EU. Angeführt werde die Statistik von Spanien, gefolgt von Frankreich und Italien.
EU-weit sank die Zahl der Asylsuchenden den Angaben zufolge um 26,6 Prozent. Einen stärkeren Rückgang als Deutschland hätten nur Zypern, Bulgarien und Rumänien verzeichnet, wobei es sich dort in absoluten Zahlen nur um eine niedrige vierstellige Zahl an Asylanträgen handele.
Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) sieht in dem Rückgang einen Erfolg der Asylpolitik der schwarz-roten Bundesregierung. “Unser Kurs der klaren Kante zeigt Wirkung: Die Migrationswende findet statt”, sagte er der Zeitung. Daran werde die Bundesregierung auch im kommenden Jahr weiterarbeiten. Es gehe darum, “die Überforderung unserer Gesellschaft durch illegale Migration zu beenden und die Zahlen weiter zu reduzieren”.
In Relation zur Bevölkerungszahl nimmt laut den EU-Zahlen Griechenland die meisten Flüchtlinge auf: 52 Asylanträge pro 1.000 Einwohner. Deutschland liege in der Statistik mit 27 Anträgen pro 1.000 Einwohnern auf Rang 14 von 27.
Laut aktuellen Zahlen des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge stellten in Deutschland bis einschließlich November rund 106.000 Menschen einen Erstantrag auf Asyl; ein Rückgang um 51 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.