Frauenrechte und feministische Bewegungen geraten nach Beobachtung der Vizepräsidentin des Europaparlaments, Katarina Barley (SPD), weltweit zunehmend unter Druck. “Schon der Begriff des Feminismus wird lächerlich gemacht und bekämpft. Ich hatte gehofft, dass wir dies endlich hinter uns gelassen haben”, sagte Barley am Samstag beim Katholikentag in Erfurt. “Weltweit sehen wir heute leider eine dramatische Gegenbewegung zulasten von Frauenrechten.”
Auch Deutschland und viele EU-Staaten seien weit von voller Geschlechtergerechtigkeit entfernt, kritisierte die SPD-Spitzenkandidatin für die Europawahl in einer Woche. “Wir können uns aber nur dann überzeugend für Feminismus und Frauenrechte weltweit einsetzen, wenn wir selbst eine feministische Gesellschaft werden.”
Mit Blick auf den Krieg in der Ukraine sagte Barley, beim Wiederaufbau müssten schon jetzt mehr Frauen beteiligt werden. “Wenn nur Hedgefonds aktiv sind, um ein neoliberales Wirtschaftssystem zu schaffen, heißt das für die Zukunft von Frauen in der Ukraine nichts Gutes.”