EU muss nach Bürgerinitiative Tierversuche in den Blick nehmen

Die Initiative „Für ein Europa ohne Tierversuche“ hat 1,2 Millionen Stimmen gesammelt. Das zwingt die EU, sich wieder mit dem Thema zu befassen. Woher die meisten Stimmen kommen.

Eine EU ohne Tierversuche fordert die Initiative
Eine EU ohne Tierversuche fordert die InitiativeImago / Westend61

Die EU-Kommission muss sich aufgrund einer Bürgerinitiative mit einem Verbot von Tierversuchen beschäftigen. Die Initiative „Für ein Europa ohne Tierversuche“ habe über 1,2 Millionen validierte Stimmen eingesammelt, teilte der Deutsche Tierschutzbund mit. Damit sei der notwendige Schwellenwert von einer Million Stimmen überschritten, um die EU-Kommission zum Handeln zu zwingen. Das Thema komme erneut auf den Prüfstand.

Die europäischen Bürgerinnen und Bürger hätten mit ihren Stimmen deutlich gemacht, dass die „leidvolle und fragwürdige Methode des Tierversuches“ in Europa ein Ende haben müsse, erklärte der Tierschutzbund, der zu den Mitunterstützern der Bürgerinitiative gehört. Die EU-Kommission sei nun aufgefordert, das Tierversuchsverbot für Kosmetik zu gewährleisten und eine Strategie für die schrittweise Abschaffung aller Tierversuche zu erarbeiten. Innerhalb von sechs Monaten müsse die EU-Kommission darlegen, ob und welche Maßnahmen sie als Reaktion auf die Bürgerinitiative ergreifen werde.

Große Unterstützung aus Deutschland

Bei der Abstimmung haben den Angaben zufolge 21 Prozent der insgesamt 27 Länder den jeweiligen nationalen Schwellenwert erreicht. Rund ein Fünftel der gültigen Stimmen kamen aus Deutschland. „Die große Unterstützung aus Deutschland sollte der Bundesregierung zu denken geben“, erklärte die Tierschutzbund-Fachreferentin Jessica Rosolowski. Auch national müsse sich endlich etwas bewegen. In ihrem Koalitionsvertrag hatte die Bundesregierung angekündigt, eine Strategie zur Eindämmung von Tierversuchen vorzulegen und die Erforschung und Anwendung von Alternativmethoden zu stärken.