EU: Fast ein Fünftel mehr irreguläre Einreiseversuche

Europäische Grenzschützer haben bis Ende Oktober fast 331.600 irreguläre Einreiseversuche in die EU registriert, 18 Prozent mehr als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Im Oktober waren es 49.600, wie die Grenzschutzagentur Frontex am Mittwoch mit Bezug auf vorläufige Daten mitteilte. Auf der Route nach Italien und Malta gingen die entdeckten Einreisen gegenüber dem September um 50 Prozent auf 9.600 zurück. Mit 143.600 versuchten Grenzübertritten seit Jahresbeginn blieb das zentrale Mittelmeer indessen der wichtigste Weg für Migranten und Geflüchtete.

Einen sprunghaften Anstieg verzeichneten die EU-Grenzschützer auf der Westafrika-Route zu den Kanarischen Inseln. Dort wurden seit Jahresbeginn 27.730 irreguläre Einreiseversuche registriert, 95 Prozent mehr als von Januar bis Oktober 2022. Allein im Oktober waren es mehr als 13.000.

Die Frontex-Zahlen beziehen sich auf behördlich erfasste Versuche eines Grenzübertritts in die EU. Dabei kann ein und dieselbe Person mehrere Versuche unternommen haben; umgekehrt werden bei weitem nicht alle illegalen Einreisen bemerkt. Auch unterscheidet die Statistik nicht, ob es sich um Asylsuchende, Arbeitsmigranten oder auf eigene Faust nachziehende Familienangehörige handelt.