Ethikratschefin Buyx: Verstehe die Impfgegner nicht

In der Corona-Pandemie formierten sich nach der Entwicklung von Impfstoffen entschiedene Impfgegner. Die Vorsitzende des Deutschen Ethikrats, Alena Buyx, widerspricht deren Sichtweise – auch im Rückblick.

Die Vorsitzende des Deutschen Ethikrats, Alena Buyx, hat die Impfkampagnen während der Corona-Pandemie verteidigt. „Die rationale Entscheidung war immer, sich impfen zu lassen“, sagte Buyx am Donnerstag im Interview des Berliner „Tagesspiegels“. Das Risiko, durch das Virus sehr krank zu werden oder zu sterben, sei zu jedem Zeitpunkt sehr viel größer gewesen. „Impfschäden sind sehr seltene Ausnahmen.“

Buyx gab zu, bis heute nicht verstehen zu können, warum Menschen sich nicht impfen lassen wollten. „Ich kann es mir nur mit den vielen Fehlinformationen erklären, die zirkulierten“, so die 46-Jährige. „Es gab eine regelrechte ‚Infodemie‘ aus Fake News und Verschwörungstheorien.“ Heute wisse man aber, dass da die üblichen Verdächtigen unterwegs gewesen seien: russische Bots und bekannte Verschwörungsunternehmer. Dies sei „ein Jammer“, denn Impfungen gehören aus Sicht der Ärztin und Medizinethikerin zu den „wirklich großen medizinischen Errungenschaften, wegen denen wir unter anderem heute viel länger leben als die Menschen früher“.

Buyx wurde im ersten Jahr der Corona-Pandemie zur Vorsitzenden des Deutschen Ethikrats gewählt.