Ministerium: Es wird viel zu viel Abfall erzeugt

Deutschland produziert jährlich 340 Millionen Tonnen Müll, überwiegend aus Bau und Industrie. Dabei sind weniger Müll und besseres Recycling entscheidend für den Klimaschutz.

In Deutschland wird zuviel Abfall erzeugt, was dem Klima schadet
In Deutschland wird zuviel Abfall erzeugt, was dem Klima schadetImago / Rainer Weisflog

In Deutschland wird laut Bundesumweltministerium zu viel Müll erzeugt: jährlich etwa 340 Millionen Tonnen. Dazu zählen zum überwiegenden Teil Abfälle aus dem Bereich Bau (etwa 217 Millionen Tonnen) sowie aus Industrie, Produktion und Gewerbe. Rund 50 Millionen Tonnen sind Abfälle aus privaten Haushalten und öffentlichen Einrichtungen, heißt es in einer Broschüre des Umweltministeriums zum Thema Abfallwirtschaft aus dem Jahr 2023.

Kamen im Jahr 2000 noch 406,7 Millionen Tonnen Abfall zusammen, so sank das Müllaufkommen 2009 auf 322,2 Millionen Tonnen und stieg dann wieder langsam an auf 365,1 im Jahr 2020. Tendenziell ist die Abfallmenge dem Ministerium zufolge Spiegel des materiellen Wohlstandsniveaus. Das gelte es zu entkoppeln.

Haushaltsmüll wird seit den 1990ern getrennt

Seit den 1990er Jahren wird in Deutschland Haushaltsmüll getrennt, um Wertstoffe zu recyceln. Allerdings entstehen beim Recycling von Verpackungsmüll viele Verluste, unter anderem durch falsches Entsorgen und Sortieren, sodass nur ein Teil der Rohstoffe wiederverwertet werden kann.

Da Recycling aufwendig sowie kosten- und energieintensiv ist, sind sich Abfall- und Umweltexperten einig, dass das allein keine Lösung ist. Es muss insgesamt weniger Müll entstehen. Bausteine seien der Kauf von langlebigen, reparierbaren Produkten und der Verzicht auf nicht benötigte und kurzlebige Dinge. „Jeder Einzelne kann durch überlegtes Verhalten seinen Beitrag zum Schutz unserer Welt leisten“, lautet der Appell in der Ministeriums-Broschüre.

Gut organisierte Abfall- und Kreislaufwirtschaft trägt zum Klimaschutz bei

Dass eine gut organisierte Abfall- und Kreislaufwirtschaft auch zum Klimaschutz beiträgt, zeigen Angaben des Ministeriums. Aus offenen Deponien entweicht klimaschädliches Gas. Durch das Verbot der Ablagerung biologisch abbaubarer Abfälle auf Deponien im Jahr 2005 hätten die Emissionen aus Müll gegenüber 1990 um rund 77 Prozent abgenommen. Sie lägen derzeit bei rund zehn Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten im Jahr (Stand 2023). Eine Halbierung dieser Deponiegas-Emissionen soll bis 2030 erreicht werden – unter anderem durch die Sanierung und Belüftung von Altdeponien.