Es geht um den konkreten Bezug zum Leben

Thema Vaterunser, UK 51/2017 (Seite 2: „Wie ist das mit der Versuchung?“)und UK 2/2018 (Seite 14: „Beitrag zu Klarheit und Eindeutigkeit“, „Freie und offene Diskussion erwünscht“)
Die Kritik an dem Satz aus dem Vaterunser „Führe uns nicht in Versuchung“ ist auch biblisch begründet (zum Beispiel Jakobus 1,14: Es geht um unsere eigenen Begierden bzw. Egoismus) ; andererseits steht er eindeutig so im griechischen Text bei Matthäus 6 und Lukas 11.
Wenn ich das Vaterunser bete, stört diese Formulierung mich gar nicht, weil meine Gedanken dann eher um die Stichworte (zum Beispiel meine Schuld und die anderer; vergeben; Versuchung) kreisen und mir Bezüge zu meinen Erfahrungen einfallen. Nicht die theologisch korrekte Formulierung ist dann also wichtig, sondern der konkrete Bezug zu meinem Leben.
Zu dem biblischen Vielklang bei diesem Thema gehört übrigens auch 1. Korinther 10,13 (wo es eher um die Anfechtung durch erschreckende Ereignisse geht): „Gott ist treu, der euch nicht versuchen lässt über eure Kraft, sondern macht, dass die Versuchung so ein Ende nimmt, dass ihr’s ertragen könnt“.
Irmela Niebuhr, Dortmund