Erzgebirgisches Kunsthandwerk soll Kulturerbe werden

Der Freistaat Sachsen hat das „Kunsthandwerk aus dem Erzgebirge“ für das bundesweite Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes vorgeschlagen. Die Bewerbung sei vom Verband Erzgebirgischer Kunsthandwerker und Spielzeughersteller eingereicht worden, teilte das sächsische Kulturministerium am Freitag in Dresden mit. Als Dachorganisation vereint der Verband mehr als 50 Hersteller erzgebirgischer Volkskunst.

Das erzgebirgische Kunsthandwerk ist unter anderem bekannt für Bergmannsfiguren, Nussknacker, Weihnachtsengel, Schwibbögen, Räuchermänner und Pyramiden. Zentrum der Herstellung ist Seiffen. Über die Aufnahme ins bundesweite Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes entscheidet die Kulturministerkonferenz der Länder voraussichtlich im Frühjahr 2025.

Das Kulturerbe-Verzeichnis soll exemplarisch zeigen, welche kulturellen Traditionen und Ausdrucksformen in Deutschland praktiziert und weitergegeben werden. Auf der Liste stehen derzeit 150 Einträge, darunter der Blaudruck, die Genossenschaftsidee und der Orgelbau. Alle drei gehören auch zu den insgesamt zehn deutschen Beiträgen auf der weltweiten Unesco-Liste. Zum international anerkannten immateriellen Kulturerbe gehören zudem unter anderem der Geigenbau im italienischen Cremona, Yoga aus Indien, die kubanische Rumba, der Pinisi-Bootsbau in Indonesien und das traditionelle System der Wasserrichter im südamerikanischen Peru.