Erzbistum Bamberg erinnert an 1000. Todestag von Kaiser Heinrich II.

Auf dem Neujahrsempfang des Erzbistums Bamberg hat Diözesanadministrator Herwig Gössl an den Bistumsgründer und Schutzpatron Kaiser Heinrich II. erinnert. „Kaiser Heinrich war tief geprägt durch seine gläubige Haltung, die ihm die Erfüllung nicht in diesem Leben, sondern in der ewigen Vollendung bei Gott zusagte“, sagte Gössl am Samstag. Vor diesem unendlichen Horizont des ewigen Lebens werde das zeitlich begrenzte, endliche Leben auf dieser Erde eigentlich erst lebbar, sagte der designierte Erzbischof. Das Jahresmotto des Erzbistums „End-lich Leben“ sei vom Gedenken an Kaiser Heinrich II. inspiriert. Im Jahr 2024 erinnert das Erzbistum an den 1000. Todestag des Bistumspatrons, der mit seiner Frau Kaiserin Kunigunde das Bistum gründete.

Heinrich sei nicht nur ein Förderer der Bischöfe und ihrer Kirchen gewesen, sondern durchaus ein fordernder, manchmal auch streng mahnender Herrscher, sagte der Mainzer Historiker Ludger Körntgen in seinem Festvortrag. Weil schnell klar gewesen sei, dass er keine Nachkommen haben würde, habe sich Heinrichs Perspektive auf das ewige Heil im Jenseits gerichtet. „Um das zu sichern, gründete er eine neue kirchliche Institution, die ganz der fortwährenden Erinnerung an den Gründer und der beständigen Fürbitte für dessen Heil gewidmet war: das Bistum Bamberg“, sagte der Leiter des Arbeitsbereichs für Mittelalterliche Geschichte an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz. Dafür habe er sein ganzes persönliches Vermögen und das Erbe der Kaiserfamilie eingesetzt sowie seine Autorität als König und die Verbindung zum Papst.

Die integrierende Bedeutung der Kirchen in einer sich zunehmend polarisierenden Gesellschaft betonte der Bamberger Oberbürgermeister Andreas Starke in seinem Grußwort. Sie seien wichtige Partner der Kommunen bei der Aufgabe, Lebensräume sozial und lebensfreundlich zu gestalten. Zugleich betonte Starke den Beitrag des Erzbistums zum interreligiösen Dialog und im Bündnis gegen Rechtsextremismus.

Über 1000 Gäste aus Kirche, Politik, Kultur und Gesellschaft waren zum Neujahrsempfang in die Bamberger Konzert- und Kongresshalle gekommen. Das Erzbistum Bamberg besteht den Angaben nach aus derzeit 339 Pfarreien in 35 Seelsorgebereichen und zählt etwa 630.000 Katholikinnen und Katholiken. Es umfasst große Teile von Ober- und Mittelfranken und reicht von Unterfranken bis in die Oberpfalz. (00/0121/13.01.2024)