Der katholische Berliner Erzbischof Heiner Koch hat die Bedeutung von Kompromissen für den Zusammenhalt der Gesellschaft betont. Kompromisse seien Ausdruck menschlicher Größe, wichtig für eine Politik ohne Gewalt und für das langfristige Überleben der Menschheit, sagte Koch am Mittwoch in Potsdam beim parlamentarischen Abend der Kirchen im Landtag. Voraussetzung dafür seien faire Debatten auf Augenhöhe, Empathie und Bereitschaft zur Verständigung. Grenzen für Kompromisse seien jedoch erreicht, wenn gegen geltende Werte verstoßen werde.
Koch betonte, der Gedanke des Kompromisses sei vom christlichen Geist und vom Geist der Demokratie getragen. Dies verbinde auch Politik und Kirche. Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke und Landtagspräsidentin Ulrike Liedtke (beide SPD) würdigten das Engagement der Kirchen in der Gesellschaft. Woidke sagte, Kirchen seien Orte des Glaubens, die Orientierung auf Basis der christlichen Werte vermitteln. Sie seien auch für viele Menschen in Brandenburg wichtig. Mit der Kraft des Glaubens könnten auch in der Politik Dinge bewegt werden.
Liedtke sagte, Politik und Kirche verbinde seit vielen Jahren ein Miteinander. Für die Zukunft des Landes seien Mut zum Engagement und das Reden miteinander wichtig. „Zukunft beginnt im Gespräch“, sagte sie. An dem parlamentarischen Abend nahmen auch der evangelische Bischof Christian Stäblein und weitere Kirchenvertreter, Abgeordnete der vier Fraktionen und mehrere Ministerinnen und Minister teil, darunter Innenminister Réné Wilke (SPD) und Sozialministerin Britta Müller (BSW).