Erzbischof Koch: Gibt engagierte Katholiken in der AfD

Der Berliner Erzbischof Heiner Koch hält Kirche und AfD für unvereinbar. Im Interview mit dem Berliner „Tagesspiegel“ (Samstag) räumte er zugleich ein, dass es auch in der katholischen Kirche Mitglieder gibt, die sich in dieser Partei engagieren. Wörtlich sagte Koch: „Es gibt auch im Erzbistum Berlin engagierte Katholiken, die der AfD angehören.“ Über die Zahl könne er keine Aussage treffen.

Inhaltlich unterstrich der Bischof des Erzbistums Berlin: „Ich bleibe dabei, dass viele Aussagen, die diese Partei trifft, mit der christlichen Botschaft nicht zusammenpassen.“ Für ihn persönlich sei es nicht nachvollziehbar, wie man eine Mitgliedschaft in dieser Partei mit einer Mitgliedschaft in der katholischen Kirche vereinbaren kann. „Darüber muss ich mit jedem dieser Menschen – hoffentlich überzeugend – reden.“

Konkret angesprochen auf den brandenburgischen AfD-Fraktionsvorsitzenden Hans-Christoph Berndt, der aus der katholischen Jugendarbeit kommt, sagte Koch: „Sie müssen nur die öffentlichen Aussagen und Positionen von Herrn Berndt lesen, dann wird klar, dass sie nicht mit unserer christlichen Botschaft vereinbar sind.“ Er hoffe noch immer, dass ihm das auch klar werde und er zu entsprechenden Einsichten komme.

Sollte es nach den Kommunalwahlen am 9. Juni in Brandenburg Amtsträger der AfD geben, würden diese auch zum Gemeindefest eingeladen: „Wenn der AfD-Kandidat zum Bürgermeister gewählt wird, werden wir das Ergebnis dieser demokratischen Wahl anerkennen und ihn wegen seines Amtes auch zum Gemeindefest einladen.“ Die Katholiken stünden zur Demokratie, auch wenn das Ergebnis nicht passe.