Am Sonnabend möchte die Umweltschutzorganisation Greenpeace bundesweit in 56 Städten ein Zeichen gegen Vermüllung setzen. Beim ersten „Clean Up Day“ wollen die Umweltschützer unter anderem in Hamburg, Kiel oder Lüneburg gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern in Parks, auf Grünflächen und öffentlichen Plätzen Müll sammeln, teilte Greenpeace am Freitag mit. Hintergrund der Aufräumaktion sei die Forderung an Bund und Kommunen, Einwegverpackungen zu verbieten und Mehrweglösungen zum Standard zu machen. „Eine klug eingesetzte Verpackungssteuer kombiniert mit einem zentralen Rücknahmesystem kann zum echten Mehrweg-Booster werden“, erklärte Moritz Jäger-Roschko, Kreislaufwirtschaftsexperte bei Greenpeace.
Ein neues Rechtsgutachten im Auftrag von Greenpeace zeige, dass Städte und Gemeinden eine Verpackungssteuer erheben und damit ein Mehrwegsystem ausbauen können. Das sei ein „wirksames Instrument“ gegen Kaffeebecher, Pizzakartons und Burgerschachteln in den Innenstädten, erklärt Rechtsanwalt Johannes Franke. „Die rechtlichen Hürden, die Einnahmen zweckgebunden für Kreislaufwirtschaft einzusetzen, sind deutlich niedriger, als viele bislang dachten.“
Allein in Deutschland werden laut Greenpeace jährlich rund 5,8 Milliarden Einwegbecher genutzt. Die gesetzliche Mehrwegpflicht habe bislang kaum Wirkung. Die Mehrwegquote im Gastrobereich liege demnach bei unter zwei Prozent.