Erste Migrantenboote des Jahres auf Balearen angekommen

Viele Wege ins Gelobte Land Europa führen durch das „Migrantengrab Mittelmeer“. Auch 2024 riskieren die Betroffenen alles, um Kriegen oder schwierigen wirtschaftlichen und klimatischen Lebensbedingungen zu entkommen.

Auch 2024 versuchen offenbar viele Migranten, über die Balearen nach Europa zu gelangen. Am Mittwoch kamen an den Stränden von Mallorca und Formentera die ersten Boote mit insgesamt 42 Menschen an, wie die „Mallorca-Zeitung“ berichtet. Nach Angaben der Ständigen Vertretung der Zentralregierung legte ein Boot mit 24 Personen um kurz vor acht Uhr in einer Bucht im Süden der Hauptinsel an. Dort wurden sie von einer Patrouille der Polizeieinheit Guardia Civil empfangen; später stießen Einsatzkräfte der Ortspolizei von Llucmajor dazu.

Bereits gegen sieben Uhr war auf der Nachbarinsel Formentera eine Jolle mit 17 Nordafrikanern und einem Asiaten eingetroffen. Sie wurden auf einer Landstraße Richtung La Mola aufgegriffen. Alle seien augenscheinlich bei guter Gesundheit.

2023 waren laut Bericht 128 Boote mit 2.278 Menschen an Bord auf den beliebten Urlaubsinseln angekommen; ein Jahr zuvor waren es 174 Boote mit 2.579 Passagieren.

Die meisten Migranten, die im Touristenparadies der Deutschen ankommen, starten von Algerien aus auf die gefährliche Reise. Laut Behördenangaben stammt zwar der größte Anteil nach wie vor aus Algerien; doch seien immer mehr Menschen aus Ländern südlich der Sahara dabei.

Bis 2020 war neben Algerien das Nachbarland Marokko die zweithäufigste Herkunftsregion. Seit 2021 steht die zentralafrikanische Republik Guinea mit 30 Prozent der Einreisen an zweiter Stelle; mit Abstand gefolgt von Benin, Mali, Elfenbeinküste, Senegal, Ghana und Liberia, wie es hieß. Es kämen zudem jüngere Menschen an, teils ganze Familien und immer mehr unbegleitete Minderjährige.

Immer wieder kommt es auch zu Todesfällen. Allein in den vergangenen fünf Jahren sind demnach rund 2.000 Menschen zwischen Algerien und Spanien ertrunken. Viele Menschen riskieren die lebensgefährliche Fahrt in kleinen Booten, um Krieg, Konflikten oder schwierigen wirtschaftlichen und klimatischen Lebensbedingungen zu entkommen. Sie werden nach medizinischer Erstbehandlung und Registrierung aufs Festland überstellt, von wo sie in ihre Heimatländer abgeschoben werden sollen.