Erinnerung an Rassismusopfer El-Sherbini

An die 2009 ermordete Muslimin Marwa El-Sherbini wird am Montag in Dresden erinnert. Eingeladen wird zu einer Gedenkveranstaltung am Dresdner Landgericht, wie das Justizministerium am Mittwoch in Dresden mitteilte. Unter anderem wollen Justizministerin Katja Meier (Grüne) und die Richterin am Bundesverfassungsgericht, Astrid Wallrabenstein, zur Rolle gesellschaftlicher Institutionen im Kampf gegen Diskriminierung sprechen.

Anlass des offiziellen Gedenkens ist der 15. Todestag der Ägypterin El-Sherbini, die am 1. Juli 2009 am Landgericht Dresden aus islamfeindlichem Hass heraus ermordet wurde. Die Muslimin hatte als Zeugin in einer Gerichtsverhandlung ausgesagt.

Bereits am Donnerstag ist in Dresden ein Fachtag geplant, zu dem das Bündnis gegen antimuslimischen Rassismus einlädt. Zu einem Podiumsgespräch wird die Bundesbeauftragte für Antidiskriminierung, Ferda Ataman, erwartet. Der Fachtag will Strategien gegen antimuslimischen Rassismus thematisieren.

El-Sherbini wurde vor den Augen ihrer Familie am Landgericht Dresden von einem Angeklagten niedergestochen. Der Täter soll die 31-jährige Pharmakologin aus islam- und ausländerfeindlichen Motiven heraus getötet haben. Er hatte sie zuvor auf einem Dresdner Spielplatz beleidigt. Nach einer Anzeige bei der Polizei kam es zur Gerichtsverhandlung. El-Sherbinins Mörder wurde im November 2009 zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt.