Ein renommierter Lyriker wird geehrt – für seine Prosa: Durs Grünbein erhält mit dem Erich-Loest-Preis eine weitere Auszeichnung und 10.000 Euro. Er überzeugte die Jury mit Texten zu Geschichte und Erinnerung.
Der Lyriker und Essayist Durs Grünbein (63) erhält den Erich-Loest-Preis 2026. Das gab die Medienstiftung der Sparkasse Leipzig am Mittwoch bekannt. Die Auszeichnung ist mit 10.000 Euro dotiert und steht im Andenken an den Leipziger Schriftsteller Loest (1926-2013). Die Preisverleihung soll in Leipzig am 24. Februar stattfinden, dem 100. Geburtstag von Loest. Grünbein lebt in Rom und Berlin und ist international bekannt.
Die Jury würdigte Grünbein als Autor erzählender und essayistischer Prosa, die sich (auto-)biografischer Themen vor dem Hintergrund der gesamtdeutschen Geschichte annehme, und verwies dabei auf seine Werke “Die Jahre im Zoo” (2017), “Jenseits der Literatur” (2020) sowie “Der Komet” (2023). Er erkunde “das Zusammenspiel von Sprache, Fotografien, Gedächtnis und Fiktionen, bezogen auf das Trauma der Zerstörung seiner Geburtsstadt Dresden sowie auf die Mechanismen totalitärer Herrschaft und Gewaltgeschichte im 20. Jahrhundert”.
Seine Bedeutung als zeitgenössischer Autor lasse sich “allein daran ablesen, dass er für sein dichterisches Werk bereits mit gerade einmal 33 Jahren den Georg-Büchner-Preis erhalten hat”, ergänzte Medienstiftungs-Vorstand Stephan Seeger.