Entwicklungsministerin regt KfW-Bankmodell für Ukraine an

Waffen und Wirtschaft: Die Ukraine braucht beides, um ihre Existenz langfristig zu sichern. Entwicklungsministerin Schulze hat schon eine Idee, wie das funktionieren könnte – nach deutschem Vorbild.

Für den Wiederaufbau und die wirtschaftliche Erholung der Ukraine regt Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) ein Kreditinstitut ähnlich der deutschen Förderbank KfW an. Es sei wichtig, dass „private Unternehmen sich stärker am Wiederaufbau und der Modernisierung der Ukraine beteiligen können“, sagte Schulze den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Mittwoch).

Schulze berief sich auf Schätzungen der Weltbank, wonach der Wiederaufbau der Ukraine derzeit rund 486 Milliarden US-Dollar kosten würde. „Diese enorme Summe wird nicht von öffentlichen Haushalten allein aufgebracht werden können“, erklärte die Ministerin.

Die KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) wurde 1948 gegründet und ist nach eigenen Angaben inzwischen eine der führenden Förderbanken der Welt. Die KfW vergibt Kredite an kleinere und mittlere Unternehmen sowie Bürgerinnen und Bürger in Deutschland und ist darüber hinaus ein wichtiger Träger der deutschen Entwicklungszusammenarbeit weltweit.

Die Erfahrungen mit der KfW könnten auch für die Ukraine hilfreich sein, betonte Schulze. „Wir sind bereits mit der ukrainischen Regierung über den Aufbau eines solchen Instituts im Gespräch.“ Die Unterstützung für private Unternehmen könnte zudem ein Ergebnis der Wiederaufbaukonferenz werden, die Deutschland und die Ukraine im Juni gemeinsam in Berlin ausrichten wollten, so die Ministerin. „Die Ukraine braucht mehr als nur Waffen, um in diesem Krieg zu bestehen. Es kommt auch darauf an, dass die Wirtschaft weiterläuft und das Land den Wiederaufbau finanzieren kann.“