Nach der Festnahme eines französischen Journalisten am Rande des AU-Gipfels in Addis Abeba fordert das Komitee zum Schutz von Journalisten (CPJ) die sofortige Freilassung. Das CPJ sei entrüstet über einen solchen Übergriff auf Antoine Galindo bei einem regelgemäßen Reportereinsatz, erklärte die Journalistenorganisation am Montag.
Galindo war am Donnerstagnachmittag bei einem Interview in einem Hotel von Sicherheitsleuten in Zivil festgenommen worden, wie CPJ unter Berufung auf den Arbeitgeber Indigo Publications und den Anwalt des Journalisten meldete. Gemeinsam mit Galindo sei sein Interview-Partner, ein Politiker der Oromo-Befreiungsfront, in Gewahrsam genommen worden.
„Die grundlose und ungerechtfertigte Festnahme von Antoine Galindo aufgrund der Ausübung seiner legitimen journalistischen Aufgaben ist empörend“, betonte CPJ-Vertreterin Angela Quintal. Sie sei ein „weiteres Beispiel für die katastrophale Bilanz der Pressefreiheit in Äthiopien“. Galindo müsse sofort und bedingungslos freigelassen werden, ebenso wie mindestens acht weitere Journalisten, die wegen ihrer Arbeit inhaftiert seien.
Galindo werde vorgeworfen, er sei der „Verschwörung zur Schaffung von Chaos“ verdächtig, erklärte Indigo Publications am Montag in Paris. Der Journalist des Nachrichtenportals „Africa Intelligence“ sei seit dem 13. Februar in Addis Abeba gewesen, um über den AU-Gipfel in der äthiopischen Hauptstadt und über Entwicklungen in Äthiopien zu berichten. Er habe ein Journalistenvisum gehabt und die äthiopischen Behörden über seine Tätigkeit informiert.
Die Pressegruppe, zu der das 1981 gegründete „Africa Intelligence“ gehört, sprach von unberechtigten Anschuldigungen und einem schweren Angriff auf die Pressefreiheit. Sie forderte ebenfalls die sofortige Freilassung des Journalisten.