Elternräte fordern Leistungsprinzip in der Grundschule

Vor dem Hintergrund des schlechten Abschneidens Deutschlands beim jüngsten Pisa-Vergleich hat der Verband der Elternräte der Gymnasien Niedersachsens ein „Bekenntnis zum Leistungsprinzip“ in Grundschulen gefordert. Dort müssten die notwendigen Voraussetzungen für eine erfolgreiche Schullaufbahn gelegt werden, teilte der Verbandsvorsitzende Lothar Holger Fiedler am Mittwoch in Hannover mit. In den Grundschulen sollten darum die Regeln der deutschen Schriftsprache von Anbeginn angewandt werden: „Leistung muss sich bereits in der Grundschule lohnen.“

Weiter fordere der Verband eine frühe Hinwendung zur Mathematik und dem naturwissenschaftlich orientierten Sachunterricht, hieß es. Dabei dürften jedoch die musischen und künstlerischen Fächer nicht außer Acht gelassen werden. Generell müsse sich die Politik zum dreigliedrigen Schulsystem bekennen.

Dem früher funktionierenden Bildungssystem werde seit Jahren systematisch der schulische Unterbau genommen, hieß es weiter. Der Verband beklagte in diesem Zusammenhang „Gleichmachen um des Gleichmachens willen“, etwa durch „überbordende Inklusion“, den Wegfall von Schullaufbahnempfehlungen und das politische Bekenntnis zur Einheitsschule. Fehlende Finanzierungen, mangelnder politischer Wille und die Herausforderungen der Demografie würden die Lage noch verschlimmern.

Darum sollten dem Verband zufolge die Schullaufbahnempfehlung wieder eingeführt werden. Sie sei in erster Linie eine Hilfestellung für Eltern, um sich ein Bild über Potenzial und Entwicklungsmöglichkeiten ihrer Kinder zu verschaffen. Außerdem warb der Verband für einen leichteren Quereinstieg in das Lehramt. Quereinsteiger stellten wichtige Bindeglieder zum Berufsleben dar.

Nach den Anfang Dezember veröffentlichten Pisa-Ergebnissen hat Deutschland bei dem internationalen Schulvergleichstest zuletzt das bisher schlechteste Ergebnis erzielt.