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EKD-Präses: Unbeschwerte Jugend kein Privileg früherer Generationen

Auf die besonders bei jungen Menschen verbreitete Angst vor Krieg in Europa hat Anna-Nicole Heinrich, Präses der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), hingewiesen. Die Sorgen der Jungen verdienten Gehör statt Appelle zum Wehrdienst: „Eine unbeschwerte Jugend darf kein Privileg früherer Generationen sein, sondern steht allen zu“, sagte Heinrich, die auch Synodale der bayerischen Landeskirche ist, laut Pressemitteilung vom Freitag. Junge Menschen bräuchten Hoffnung, „nicht Dauerangst vor Krieg“.

Über die Wiedereinführung eines allgemeinen Wehrdiensts „entscheiden maßgeblich Menschen, die persönlich von diesem nicht mehr betroffen sein werden“, kritisierte Heinrich. Man müsse deshalb sicherstellen, dass die Perspektiven der potenziell Dienstpflichtigen gehört und ernst genommen würden.

Zum Auftakt ihrer mittlerweile traditionellen „Präsestour“ durch Deutschland treffe sich Heinrich am Donnerstag (24. Juli) mit jungen Soldatinnen und Soldaten am Bundeswehrstandort Altenstadt (Landkreis Weilheim-Schongau). Weitere Stationen der Reise sind laut Mitteilung das evangelische Lichtenstern-Gymnasium im baden-württembergischen Sachsenheim, ein Treffen mit jungen Geflüchteten aus der Ukraine bei der Initiative „Sports for More“ in Berlin-Neukölln sowie der Besuch eines internationalen Sommerlagers von „Aktion Sühnezeichen Friedensdienste“ in Weimar.

Das Motto der vierten „Präsestour“ lautet „Krieg und Frieden aus junger Perspektive“. Die EKD will im November bei ihrer Tagung in Dresden eine neue Friedensdenkschrift vorstellen. (2368/18.07.2025)