Die Pröpstin der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO), Christina-Maria Bammel, übernimmt künftig die Leitung der Evangelisch-lutherischen Landeskirche in Braunschweig. Die promovierte Theologin setzte sich am Samstag im zweiten Wahlgang klar durch: 31 der 38 stimmberechtigten Mitglieder des Kirchenparlaments gaben ihr ihre Stimme. Schon im ersten Wahlgang hatte sie deutlich vor ihrem Mitbewerber, dem Münchner Pfarrer Norbert Roth, gelegen.
Mit ihrer Wahl schreibt die Landeskirche Geschichte: Erstmals in ihrer über hundertjährigen Tradition wird eine Frau das Bischofsamt übernehmen. Bammel, 52, soll frühestens im Frühjahr 2026 in ihr neues Amt eingeführt werden; ein genauer Termin steht noch aus. Die braunschweigische Landeskirche umfasst nach eigenen Angaben rund 264 Gemeinden mit etwa 270.000 Mitgliedern im Südosten Niedersachsens und im Ostharz.
Bammel folgt auf Landesbischof Christoph Meyns, der im Juli nach elf Jahren im Amt in den Ruhestand gegangen ist. Bis zur Einführung der neuen Landesbischöfin führt Oberlandeskirchenrat Thomas Hofer interimistisch die Geschäfte.
EKBO-Pröpstin wird neue Landesbischöfin
Die künftige Bischöfin steht seit 2019 an der Spitze der theologischen Grundsatzabteilung im EKBO-Konsistorium. Dort verantwortet sie Themen wie Diakonie, Ökumene, Mission sowie Publizistik und Medienarbeit. Zudem gehört sie sowohl der Kirchenleitung als auch der Landessynode der EKBO an. Vor ihrer Zeit im Konsistorium war sie Gemeindepfarrerin in der Berliner Kirchengemeinde am Weinberg. Ihr Studium führte sie nach Berlin, Marburg und Philadelphia.
Ihr unterlegener Mitbewerber Norbert Roth ist seit 2024 Pfarrer der Münchner St.-Matthäus-Gemeinde. Kirchenweit ist er unter anderem als Vizepräsident der Generalsynode der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) sowie als Mitglied der EKD-Synode und der bayerischen Landessynode aktiv.
