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Einsturzrisiko: Hildesheimer Kirche vorerst geschlossen

Aufgrund einer möglicherweise unsicheren Dachkonstruktionen hat die hannoversche Landeskirche eine Kirche in Hildesheim vorerst für Veranstaltungen geschlossen. Es handelt sich um die 1967 eingeweihte Zwölf-Apostel-Kirche, wie der evangelische Sprengel Hildesheim-Göttingen mitteilte. Es gebe keine akute Gefahr und kein Betretungsverbot, sagte der Leiter des Amtes für Bau- und Kunstpflege in Hildesheim, Ulrich Bartels, am Montag auf epd-Nachfrage. Es handele sich um eine Vorsichtsmaßnahme.

Hintergrund ist der Einsturz des Daches der katholischen St. Elisabeth-Kirche im November 2023 in Kassel, bei der Holzbalken mit einem Klebstoff verwendet wurden, der spröde werden kann. Bei dem Dacheinsturz in Kassel wurde niemand verletzt, die Orgel und verschiedene Kunstwerke wurden jedoch schwer beschädigt. Nach dem Einsturz wurden bundesweit etliche Kirchen ähnlicher Bauart untersucht. Dabei stellte sich heraus, dass es auch in Hildesheim eine ähnliche Konstruktion gibt.

#Risiken frühzeitig erkennen

Zwar sei die Zwölf-Apostel-Kirche anders konstruiert als die Kassler Kirche, erläuterte Bartels. Dabei sei aber ein Leim aus derselben Zeit verwendet worden. Deshalb habe das Amt der Gemeinde empfohlen, bis zum Abschluss der Untersuchungen ihre Kirche nicht für Veranstaltungen zu nutzen. Ziel der Untersuchung sei es, mögliche Risiken frühzeitig zu erkennen und gegebenenfalls Sanierungsschritte einzuleiten.

Die Gottesdienste der Gemeinde werden nach Angaben der Gemeinde einstweilen in den Gemeinderäumen oder in einer benachbarten Kapelle gefeiert. Im Oktober waren bereits vier Kirchen in Wolfsburg und im Harz vorsorglich geschlossen worden.