Eine hellhörige stille Nacht

Das zuckrige, putzige und dekorative Weihnachtsfest, das jedem gegönnt sein mag, hat einen todernsten Hintergrund …

Von Johanna HabererSie ist ein Weltkulturerbe, die Weihnachtserzählung. Was einmal den Christen gehörte und die Geschichte von der Hautnähe Gottes als Geburtstag eines Kindes erzählt, hat die Reise um die Welt angetreten und findet sich in seinen dekorativen Spuren auf allen Erdteilen wieder: Die Straßen in den Großstädten Afrikas und Asiens sind mit leuchtenden Sternen geschmückt, herausgeputzte Läden mit Nikoläusen, Tannenbäumen und Geschenken. Am Weihnachtsabend sammeln sich in Deutschland Muslime, Christen, Buddhisten und Atheisten zum Festessen am Weihnachtsbaum, legen sanft swingende Hirtenflöten oder Händels Halleluja auf und versuchen in festlich herausgeputzten Zimmern ein bisschen Frieden zu finden. Die Welt hält den Atem an und verfällt für eine Nacht in eine hellhörige Stille.

Frieden auf Erden ist die Botschaft und es werden in den Kirchen die weltberühmten Prophezeiungen der alttestamentlichen Seher gelesen, die ein Friedensreich auf Erden vorhersagen. Die es für möglich halten, dass „ein Volk, das im Finstern wandelt“ ein großes Licht sieht. Sie sagen voraus, dass Soldatenstiefel, die andere getreten haben und Soldatenmäntel, die blutbeschmiert sind in einem großen Friedensfeuer ein für alle mal vernichtet werden.

Das zuckrige, putzige und dekorative Weihnachtsfest, das jedem gegönnt sein mag, hat einen todernsten Hintergrund. Es erzählt von der Geburt eines Mannes, der später mit dem Einsatz seines ganzen Lebens für Versöhnung stehen wird.

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