Ehrenamtliche Krankenhelfer fordern mehr Unterstützung
Die Evangelische Kranken- und Alten-Hilfe (eKH) fordert mehr staatliche Unterstützung für ihre ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer. Es gelte, bessere Rahmenbedingungen für die sogenannten Grünen Damen und Herren zu schaffen, sagte die Bundesvorsitzende Elke Grothe-Kühn am Dienstag in Erfurt zum Auftakt der Bundestagung des evangelischen Vereins. Es brauche Antworten auf Fragen zur Finanzierung sowie zu rechtlichen Rahmenbedingungen bei Sterbewünschen.
So liege immer noch kein Suizidpräventionsgesetz vor, um Menschen mit Suizidgedanken helfen zu können. Seit das Bundesverfassungsgericht 2020 entschieden habe, dass das Recht auf selbstbestimmtes Sterben auch das Recht umfasse, die Sterbehilfe Dritter in Anspruch zu nehmen, sähen sich die Einrichtungen der Kranken- und Altenhilfe in der Frage der Suizidprävention allein gelassen, kritisierte Grothe-Kühn.
Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) sagte in einem Grußwort, ehrenamtliches Engagement sei der Kitt, der die Gesellschaft zusammenhalte. Die Diskussion um den richtigen Umgang mit Sterbewünschen sei wichtig. Ebenso wichtig sei es allerdings, darauf aufmerksam zu machen, dass sich Grüne Damen und Herren tagtäglich dafür einsetzten, Sterbewünsche gar nicht erst entstehen zu lassen.
Der Besuchsdienst der Grünen Damen und Herren ist bundesweit in 455 Ortsgruppen organisiert. Rund 4.800 Ehrenamtliche unterstützen Patienten und Pflegebedürftige sowie deren Angehörige in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen. Der Name Grüne Damen/Herren bezieht sich auf die Farbe der Kittel, welche die Ehrenamtlichen tragen.