Ehemaliges evangelisches Schwesternhaus in Bautzen wird saniert

Die Evangelische Brüder-Unität hat für die Sanierung des spätbarocken Schwesternhauses in Bautzen-Kleinwelka öffentliche Fördermittel in Höhe von 445.000 Euro erhalten.

Die Schwesternhäuser in Kleinwelka sind ein Kulturdenkmal der Oberlausitz
Die Schwesternhäuser in Kleinwelka sind ein Kulturdenkmal der OberlausitzStadt Bautzen / Carmen Schumann

Das öffentliche Fördermittel in Höhe von 445.000 Euro fließt in die Sanierung des Dachs und der Fachwerkskonstruktion, wie das sächsische Regionalentwicklungsministerium in Dresden mitteilte. Insgesamt werden dafür rund 496.000 Euro investiert.

Die Brüder-Unität ist eine evangelische Freikirche und auch als Herrnhuter Brüdergemeine bekannt. Gegründet wurde sie im 18. Jahrhundert in der Oberlausitz.
Das unter Denkmalschutz stehende Gebäudeensemble Schwesternhaus gehört zu den sogenannten Chorhäusern – typische Gemeinschaftsbauten der Herrnhuter Siedlungen. Die Anlage in Kleinwelka sei „das letzte authentisch bewahrte Chorhausensemble einer Herrnhuter Koloniegründung in Deutschland“.

Schwesternhaus: Wertvolles Zeugnis Herrnhuter Baukunst

Die Mittel für die Sanierungsmaßnahmen kommen vom Land Sachsen und aus dem Denkmalschutz-Sonderprogramm des Bundes. Sie wurden in Bautzen-Kleinwelka übergeben. Das Schwesternhaus gehört den Angaben zufolge zu den wertvollsten Zeugnissen Herrnhuter Baukunst und sei von überregionaler Bedeutung. Im Hauptgebäude befand sich unter anderem der Schwestern-Schlafsaal.

Das ab 1770 errichtete Schwesternhaus diente Mädchen und ledigen Frauen der Brüdergemeine zum Wohnen, aber auch als Ausbildungsstätte und Arbeitsort. Bereits 2021 hatte der Freistaat Sachsen Fördermittel in Höhe von 76.000 Euro für Sanierungsmaßnahmen am Gebäudeensemble bereitgestellt. Seit 2000 waren die Häuser in Kleinwelka ungenutzt.