Dutzende Tote und Verletzte bei Explosion in Moschee in Pakistan

Mindestens 61 Menschen sind bei einer Explosion in einer Moschee im Nordwesten Pakistans ums Leben gekommen. Sicherheitsbehörden gehen von einem Selbstmordanschlag aus.

Sicherheitskräfte sichern das Gelände der Moschee nach der Explosion
Sicherheitskräfte sichern das Gelände der Moschee nach der ExplosionImago / Xinhua

Bei einem mutmaßlichen Anschlag in einer Moschee in der pakistanischen Stadt Peschawar sind mindestens 61 Menschen getötet worden. Wie die Zeitung Express Tribune unter Berufung auf Behördenangaben berichtete, wurden zudem mehr als 157 Menschen bei der Explosion während des Mittagsgebets verwundet. Dem Bericht zufolge gehen Mitarbeiter der Sicherheitsbehörden von einem Selbstmordanschlag aus.

Wie unter anderem der pakistanische TV-Sender Geo TV berichtete, bekannten sich die pakistanischen Taliban (TTP) zu dem Anschlag auf die Moschee, die sich in einer Sicherheitszone in Peschawar befindet. Premierminister Shehbaz Sharif hatte laut der staatlichen Nachrichtenagentur APP bereits kurz nach der Explosion in der nordwestlichen Stadt von einem Angriff gesprochen. Demnach erklärte er, Terroristen wollten Panik in dem Land verbreiten. Sharif brach nach Peschawar auf, um sich über die Lage informieren zu lassen.

Waffenruhe aufgekündigt

In dem mehrheitlich muslimischen Land haben die pakistanischen Taliban (TTP) in den vergangenen Wochen mehrere Anschläge verübt. Bei einem Selbstmordanschlag in der Hauptstadt Islamabad kam dabei Ende Dezember ein Polizist ums Leben. Zuvor hatte die Gruppe eine mit der Regierung ausgehandelte Waffenruhe aufgekündigt und zu Angriffen im ganzen Land aufgerufen. Die pakistanischen Taliban sind ein Zusammenschluss verschiedener islamistischer Gruppen in Pakistan. Sie haben Verbindungen zu den afghanischen Taliban, sind aber eine eigenständige Bewegung.

Die Zahl der Toten wurde im Laufe des Tages schrittweise nach oben korrigiert, laut Medienberichten waren die Behörden zunächst von 28 Toten ausgegangen. Mehrere Verwundete seien in einem kritischen Zustand, hieß es. Peschawar ist die Hauptstadt der an Afghanistan angrenzenden Provinz Khyber Pakhtunkhwa.

Der pakistanische Innenminister Rana Sanaullah erklärte auf Twitter, die Krankenhäuser in Peschawar hätten den Notstand ausgerufen. Alle Verwundeten erhielten die bestmögliche Behandlung. Laut der Zeitung Express Tribune rief ein Sprecher eines Krankenhauses zu Blutspenden auf.

Der deutsche Botschafter in Pakistan, Alfred Grannas, erklärte ebenfalls auf Twitter, er sei zutiefst schockiert über die Nachrichten aus Peschawar. Er verurteile diesen „Terrorakt“, der sich gegen Gläubige gerichtet habe, aufs Schärfste. Die US-amerikanische Botschaft in Pakistan sprach den Angehörigen der Opfer auf Twitter ihr Beileid aus.