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Dutzende Afghanen warten in Thüringen noch auf ihre Angehörigen

Das Thüringer Landesaufnahmeprogramm für Afghanistan ist schon Ende 2024 ausgelaufen. Doch noch immer sind über 50 Fälle offen. Das Programm stand auch in der Kritik.

In Thüringen warten derzeit noch immer zahlreiche Afghanen auf die Einreise ihrer Angehörigen. Wie ein Sprecher des Thüringer Justizministeriums am Mittwoch dem MDR sagte, sind noch 51 Verfahren aus dem Ende 2024 ausgelaufenen Landesaufnahmeprogramm offen. Laut Statistik des Auswärtigen Amtes sind demnach zwischen November 2022 und Juli 2025 insgesamt 79 Visa auf Basis des Thüringer Programms erteilt worden. Informationen über die Zahl der tatsächlich erfolgten, aber möglicherweise nicht gemeldete Einreisen lägen nicht vor.

Nach Angaben des Sprechers gestalten sich die Verfahren oft langwierig. So hätten aufgrund langer Bearbeitungs- und Wartezeiten bereits erteilte Vorab-Zusagen zur Einreise erneut erteilt werden müssen. “Zudem können die deutschen Auslandsvertretungen teilweise nur begrenzte Kapazitäten zur Bearbeitung der Visaverfahren im Kontext mit Landesaufnahmeprogrammen vorhalten.”

Das Thüringer Landesaufnahmeprogramm lief von 2021 bis 2024. In dem Bundesland lebende Afghanen konnten darüber Angehörige nach Deutschland holen, wenn sie zusagten, selbst für deren Lebensunterhalt aufzukommen. Das Programm stand wegen seiner hohen finanziellen Hürden bei Hilfsorganisationen in der Kritik.