Düsseldorfer Uni hat Antisemitismusbeauftragten

Die Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf hat erstmals einen Antisemitismusbeauftragten. Die Uni soll laut Rektorin Anja Steinbeck wieder „ein sicherer Ort für alle sein, die hier lernen, lehren und arbeiten – insbesondere auch für Jüdinnen und Juden“. Deshalb gebe es an der Universität ab sofort mit dem Sozialwissenschaftler Heiko Beyer den ersten Antisemitismusbeauftragten an der Universität. Beyer, der auch an der Studie zu Antisemitismus in der Gesellschaft von der NRW-Antisemitismusbeauftragten beteiligt war, wurde zunächst für drei Jahre auf diese neu geschaffene Position berufen.

Das Beratungsangebot des neuen Antisemitismusbeauftragten richtet sich nach Hochschulangaben an alle Betroffenen. Zudem soll er proaktiv über Formen und Auswirkungen von vergangenen und potenziellen Antisemitismusfällen im Umfeld der Universität informieren. Beyers Aufgabe sei es, antisemitische Tendenzen sichtbar zu machen, präventive Maßnahmen zu unterstützen und Betroffenen Unterstützung zu bieten. „Wir möchten dadurch ein deutliches Zeichen setzen, dass die HHU aktiv gegen Antisemitismus vorgeht und eine Kultur des Respekts und der Toleranz fördert“, betonte die Rektorin.

Beyer kündigte an, in den nächsten Wochen Gespräche mit Studierenden, Lehrenden sowie mit der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf zu führen und im kommenden Sommersemester eine Veranstaltungsreihe zu organisieren.
Beyer war gemeinsam mit dem Wissenschaftler Lars Rensmann (Universität Passau) Leiter der Studie zur Verbreitung antisemitischer Einstellungen in der Bevölkerung Nordrhein-Westfalens, die von der damaligen Antisemitismus-Beauftragten des Landes NRW, Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, in Auftrag gegeben und im September veröffentlicht wurde.