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Drogenbeauftragter Streeck gegen “begleitetes Trinken” ab 14

Bier und Wein ab 16 Jahren, Schnaps ab 18 – so weit, so klar. Doch mit Begleitung der Eltern dürfen Jugendliche schon ab 14 Jahren zu Bier und Wein greifen. Vielleicht nicht mehr lange.

Der Drogen- und Suchtbeauftragte der Bundesregierung, Hendrik Streeck, fordert strengere Alkoholregeln. “Erstmal muss das begleitete Trinken ab 14 weg, weil es für Kinder und Jugendliche schädlich ist”, sage der CDU-Politiker Ippen.Media (Dienstag). Ein “Kulturwandel” beim Alkohol beinhalte mehr Aufklärung über die Gefahren und einen schwierigeren Zugang zu Alkohol.

Plakatkampagnen und Infobroschüren seien nicht der richtige Weg für eine nachhaltige Aufklärung. “Im klassischeren Sinne könnte man zum Beispiel auch ein Schulfach Gesundheit einführen”, sagte Streeck. Inhalte könnten gesunde Ernährung, Erste-Hilfe, Fieber messen und andere Themen sein, nicht allein Alkoholprävention. Ein solches Schulfach würde die Gesundheitskompetenz von Kindern erhöhen, so Streeck.

Zuletzt hatte die bayerische Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CSU) am Freitag eine Bundesratsinitiative eingebracht, wonach das “begleitete Trinken” in der Öffentlichkeit verboten werden soll. Die Initiative wurde an die Ausschüsse für Gesundheit sowie Familie und Jugend verwiesen. Im vergangenen Jahr sprach sich die Gesundheitsministerkonferenz ebenfalls gegen die bestehende Regelung aus. Streeck äußerte sich bereits im Juni entsprechend.

In einer Anfang Juli veröffentlichten Forsa-Umfrage für die Kaufmännische Krankenkasse KKH sprachen sich rund zwei Drittel der Befragten dafür aus, das “begleitete Trinken” ab 14 Jahren abzuschaffen.