DRK-Präsidentin: Freiwilligendienste attraktiver machen

Die Präsidentin des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), Gerda Hasselfeldt, hat sich für eine Stärkung der Freiwilligendienste ausgesprochen. „Das fängt beim Taschengeld an. Den Dienst kann sich eigentlich nur ein Jugendlicher leisten, der gut verdienende Eltern hat“, sagte sie der „Rheinischen Post“ (Dienstag) in Düsseldorf. Das Taschengeld betrage je nach Einsatzstelle zwischen 150 und knapp 400 Euro. Eine angemessene Richtschnur sei die Größenordnung der Bafög-Leistungen.

Darüber hinaus müsse die Tätigkeit als Freiwilliger mehr anerkannt werden, so Hasselfeldt weiter. „Bei der Zulassung zum Studium, bei der Dauer einer beruflichen Ausbildung oder aber bei der Nutzung von kulturellen Einrichtungen muss es Vorteile geben.“

Völlig indiskutabel ist ihrer Ansicht nach, dass der Bund auch bei den Freiwilligendiensten zwischenzeitlich finanzielle Kürzungen vorgesehen hatte. „Und das in einer Zeit, in der mancher über einen Pflichtdienst nachdenkt, dessen Einführung rund zwölf Milliarden Euro kostet.“ Hasselfeldt zufolge geht es bei den Freiwilligendiensten insgesamt um 328 Millionen Euro. „Wir brauchen eine deutliche Erhöhung dieses Ansatzes, um junge Menschen wieder für eine ehrenamtliche, soziale Tätigkeit zu gewinnen.“

Die DRK-Präsidentin erklärte, der Arbeitskräftemangel treffe viele Einrichtungen ihrer Organisation. „Deswegen ist der Freiwilligendienst so wichtig. Er ist ein gutes Tor für späteres, ehrenamtliches Engagement und den Einstieg in einen sozialen oder medizinischen Beruf.“ Allein in der Pflege sei das Defizit immens.