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Dreyer: Lea Ackermann hat tiefe Spuren hinterlassen

Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) hat die bleibende Bedeutung der Ende Oktober verstorbenen Ordensschwester und Frauenrechtlerin Lea Ackermann betont. Jahrzehntelang habe Ackermann für Frauen und Mädchen gekämpft, die Opfer von Zwangsprostitution und Zwangsheirat geworden seien, sagte sie nach Angaben der Mainzer Staatskanzlei am Sonntag bei einer Gedenkfeier in Boppard: „In unserem Land und weit darüber hinaus hat sie tiefe Spuren hinterlassen.“

Die Ordensfrau war am 31. Oktober im Alter von 86 Jahren in Trier gestorben. Sie war 1960 in den Orden der „Missionsschwestern unserer lieben Frau von Afrika“ eingetreten und in Ruanda sowie in Kenia in der Lehrerausbildung tätig. In Kenia hatte sie 1985 auch den Verein Solwodi gegründet, dessen Abkürzung für „Solidarity with Women in Distress“ („Solidarität mit Frauen in Not“) steht. Die Organisation unterstützte Frauen beim Ausstieg aus der Zwangsprostitution.

Im Jahr 1987 folgte dann die Gründung des deutschen Ablegers, der zunächst seinen Sitz im rheinland-pfälzischen Boppard hatte und mittlerweile von Koblenz aus tätig ist. Der Verein betreut in Not geratene Frauen psychisch, gesundheitlich sowie juristisch und verhilft ihnen zu einem Neuanfang. Im Juli 2020 hatte Ackermann die Leitung von Solwodi abgegeben und sich fortan in der nach ihr benannten „Lea Ackermann Stiftung“ engagiert. Ziel der Stiftung ist
es, Kindern und Jugendlichen in Afrika und weltweit aus Situationen herauszuhelfen, die sie in ihrer Entwicklung hindern, zu helfen.