Dresdner Musikhochschule appelliert an Stadtrat

Vor der Entscheidung des Dresdner Stadtrates zur Förderung des städtischen Konservatoriums warnt die Musikhochschule in der Landeshauptstadt vor Einschnitten in der kulturellen Bildung. Die Hochschule sei „zwingend auf regional gut ausgebildeten Nachwuchs von Musikerinnen und Musikern angewiesen“, erklärte die amtierende Rektorin der Hochschule für Musik Dresden, Claudia Schmidt-Krahmer, am Mittwoch. Das Heinrich Schütz Konservatorium Dresden (HSKD) sei „einer der wichtigsten Kooperationspartner der Hochschule“.

Der Dresdner Stadtrat entscheidet am Donnerstag darüber, ob für bisherige Honorarlehrkräfte des Heinrich Schütz Konservatoriums Dresden (HSKD) eine entsprechende Anzahl an Stellen und finanziellen Mitteln bereitgestellt werden kann. Hintergrund ist das sogenannte Herrenberg-Urteil des Bundessozialgerichts aus dem Jahr 2022. Demnach müssen bisherige Honorarkräfte an Musikschulen grundsätzlich fest angestellt werden.

Schmidt-Krahmer forderte Stadträtinnen und Stadträte auf, „mit Augenmaß und im Interesse der kulturellen Bildung für die Kulturstadt Dresden zu entscheiden“. Jedes Angebot, das künftig wegfalle, werde den Mangel an Bewerberinnen und Bewerbern, etwa für ein Lehramtsstudium Musik, perspektivisch weiter verstärken.

Im HSKD sind neben knapp 100 Festangestellten etwa 165 Honorarlehrkräfte im Instrumental- und Tanzunterricht tätig. Sie decken rund 50 Prozent des gesamten Angebots ab. Unterrichtet werden an dem Dresdner Konservatorium rund 7.700 Kinder und Jugendliche.