Dresdner Kunstsammlungen mit umfangreichem Programm und mehr Gästen

Trotz finanziell angespannter Zeiten planen die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) für 2025 ein vielseitiges Jahresprogramm. Ein Höhepunkt wird laut SKD-Generaldirektorin Marion Ackermann ein Ausstellungsprojekt mit Werken des südafrikanischen Künstlers William Kentridge sein. An mehreren Orten in Dresden, im Albertinum, im Kupferstich-Kabinett und in der Puppentheatersammlung, werde sein Schaffen gezeigt, sagte Ackermann am Dienstag in Dresden. Anlass ist der 70. Geburtstag des Künstlers.

Ein weiterer Höhepunkt sei eine Ausstellung über die Meissener Porzellanmanufaktur. Unter dem Titel „Die blauen Schwerter – Meissen in der DDR“ werde erstmals die Geschichte der Manufaktur in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts aufgezeigt und damit auch die Produktionsbedingungen in der DDR. Die Schau ist im Japanischen Palais geplant.

Das Jahresthema der SKD für 2025 lautet „Träume von Räumen“. Laut Ackermann sind rekonstruierte Räume, darunter der Große Ballsaal, voraussichtlich im November 2025 im Dresdner Residenzschloss zu sehen. Dann sei dort ein Rundgang durch die Festetage des 19. Jahrhunderts möglich, sagte Ackermann, die noch bis Ende Februar Generaldirektorin der SKD ist und danach nach Berlin als Präsidentin der Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK) wechselt.

Bereits im Frühjahr bringe der Künstler und Fotograf Wolfgang Tillmanns seine neuesten Werke ins Dresdner Albertinum, sagte Ackermann. Sie seien in den vergangenen zwei Jahren auf Reisen nach San Francisco, Hongkong, Taiwan und in die Mongolei entstanden. Präsentiert würden Fotos, Videos und Musik.

Zu Besuch im Dresdner Residenzschloss seien 2025 auch Kunstschätze aus Korea. Unter dem Titel „100 Ideen vom Glück“ werde ein Dialog der Kulturen mit den Ausdrucksformen der Kunst angestrebt. Zudem gehe eine Ausstellung in der Kunsthalle im Lipsiusbau der gemeinsamen Geschichte von Estland und Deutschland nach. Ausgangspunkt sei der künstlerische Dialog zwischen dem deutschen Maler Gerhard Richter und dem estnischen Komponisten Arvo Pärt.

Im vergangenen Jahr überstieg die Besucherzahl der SKD erstmals seit 2019 wieder die Zwei-Millionen-Marke. Für 2023 wurden rund 2,1 Millionen Gäste in den insgesamt 15 Museen und Sammlungen gezählt und damit etwa 346.000 Menschen mehr als 2022.

Rund 42 Prozent der Gäste seien aus dem Ausland gekommen, die meisten aus Polen, Tschechien und den USA. 2022 lag der Anteil noch bei 32 Prozent. Den Vor-Corona-Wert von insgesamt mehr als 2,6 Millionen Besuchern im Jahr 2019 erreichten die SKD bisher nicht.

Im kommenden November soll eine Ausstellung zur polnischen Gegenwartskunst in der Dresdner Kunsthalle im Lipsiusbau eröffnet werden. Diese konzentriere sich auf die Frage, wie sich politischer Wandel auf die Kunst auswirkt, hieß es.

Die neue Kaufmännische Direktorin der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, Cornelia Rabeneck, betonte die finanziell herausfordernden Zeiten. Derzeit seien geplante Bundesförderungen noch unsicher. Aber auch unter schwierigen finanziellen Rahmenbedingungen werde das Beste angestrebt, betonte Rabeneck, die seit August im Amt ist. Der aktuelle Jahresetat beträgt laut SKD etwa 57 Millionen Euro.