Dresdner “Archiv der Avantgarden” erstmals zugänglich

Im Dresdner Blockhaus öffnet am Sonntag das „Archiv der Avantgarden (ADA)“. Es beherbergt die Sammlung des deutsch-italienischen Mäzens Egidio Marzona, sagte die Generaldirektorin der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD), Marion Ackermann, am Donnerstag in der Landeshauptstadt. In einer ersten Ausstellung mit dem Titel „Archiv der Träume. Ein surrealistischer Impuls“ sind mehr als 300 Werke aus der Sammlung zu sehen.

Objekten, Collagen, Zeichnungen, Bücher und Zeitschriften sowie Fotomontagen und Filme verdeutlichten die Arbeitsweisen der Surrealisten, hieß es. Die Ausstellung präsentiere avantgardistische Praktiken, die die Grenzen zwischen Realität und Traum verwischen würden.

Das neue Archiv entstand in sechsjähriger Bauzeit für rund 29 Millionen Euro. Herzstück ist ein scheinbar schwebender Betonkubus, der die Archivalien auf drei Ebenen aufnimmt. Der Kubus ruht auf Stahlträgern. Darunter ist im Foyer Platz für Ausstellungen.

Marzona hatte den SKD 2016 etwa 1,5 Millionen Dokumente und Objekte der künstlerischen Avantgarde des 20. Jahrhunderts übertragen sowie weitere 200.000 im Jahr 2018. Die Sammlung umfasst Zeichnungen, Designobjekte und Möbel, aber auch Plakate, Architekturpläne, Fotos und Korrespondenzen. Etwa die Hälfe der Sammlung sei bereits digitalisiert, sagte Ackermann.

Das aus den 1730er Jahren stammende Dresdner Blockhaus wurde für das neue Museum weitgehend entkernt. Die barocke Fassade blieb erhalten. Das Gebäude wurde zunächst als Wache errichtet, später diente es als Wohnraum und für Verwaltungszwecke sowie zu DDR-Zeiten als Kulturhaus.