Die Bilder des entgleisten Zuges in Baden-Württemberg sehen schrecklich aus. Rettungskräfte haben Tote und Verletzte aus dem Wrack geholt. Das ganze Ausmaß war zunächst unklar. Erste Reaktionen aus Politik und Kirche.
Entsetzen nach einem tödlichen Zugunglück bei Riedlingen in Baden-Württemberg: Auf der Bahnstrecke zwischen Sigmaringen und Ulm sind am Sonntag zwei Waggons eines Regionalexpresses entgleist. Das teilte die Polizei Ulm am Abend mit. “Nach aktuellem Ermittlungsstand wurden drei Personen tödlich sowie weitere Reisende schwerst verletzt”, hieß es.
Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) erklärte am Sonntagabend auf der Plattform X: “Das Zugunglück im Kreis Biberach bestürzt mich.” Er fügte hinzu: “Wir trauern um die Opfer. Ihren Angehörigen spreche ich mein Mitgefühl aus.” Mit dem Innenminister und dem Verkehrsminister stehe er im engen Kontakt und habe sie gebeten, die Rettungskräfte mit allen Mitteln zu unterstützen.
Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) erklärte: “Die Lage vor Ort ist erschütternd. Aktuell lässt sich das gesamte Ausmaß des Zugunglücks bei Riedlingen nur erahnen.” Man stehe im engen Austausch mit der Bahn und unterstütze, “wo wir können”, so der Bundesminister. “Unsere Experten sind unterwegs, um gemeinsam mit den Ermittlungsbehörden die Unfallursache zu untersuchen.”
Auch Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) äußerte sich erschüttert und sprach von einer tragischen Nachricht. Er erklärte am Abend: “Das gesamte Ausmaß des Zugunglücks ist derzeit noch nicht vollständig absehbar, aber wir tun alles in unserer Macht Stehende, um die Rettungskräfte zu unterstützen und die Ursachen des Unglücks umfassend aufzuklären.” Kretschmann sagte: “Mein tief empfundenes Beileid gilt den Angehörigen der Opfer. Allen Verletzten wünsche ich eine rasche und vollständige Genesung.”
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, drückte ebenfalls seine Trauer und sein Entsetzen aus. “Meine Gedanken sind bei den Verstorbenen, den Verletzten und den Angehörigen. Ihnen gilt mein Gebet”, schrieb der Limburger Bischof am späten Sonntagabend auf X. Er dankte den Rettungskräften und Notfall-Seelsorgeteams: “Danke, dass Sie da sind.”
Laut Polizei laufen die Ermittlungen zur Unfallursache. Die Bundespolizei in Stuttgart und das Polizeipräsidium Ulm seien gegen 18.10 Uhr informiert worden, dass es zwischen Riedlingen und Munderkingen zu einer Zugentgleisung gekommen sei und mehrere Waggons eines Regionalexpresses auf dem Weg nach Ulm betroffen seien. Bis auf weiteres bleibe die Zugstrecke gesperrt.
Ein im SWR ausgestrahltes Video zeigt, dass mindestens zwei Waggons des Personenzuges entgleist auf der Seite liegen. Der Unglücksort liegt in einem bewaldeten Streckenabschnitt. Auf den Videoaufnahmen ist auch zu sehen, wie Einsatzkräfte von Feuerwehr und Rettungsdienst auf und an den entgleisten Waggons arbeiten, um zu den Fahrgästen vorzudringen.