Ein Theologe, eine Meeresbiologin und ein Liedermacher: Der Orden Pour le mérite hat drei neue Mitglieder. Die Aufnahme in den Orden zählt zu den höchsten Ehrungen für Wissenschaftler und Künstler in Deutschland.
Der Orden Pour le mérite für Wissenschaften und Künste zählt drei neue Mitglieder: den Theologen Christoph Markschies, die Meeresbiologin Antje Boetius und den Liedermacher und Lyriker Wolf Biermann. Das teilte der Orden am Donnerstag in Berlin mit. Die Wahl in den Orden habe dabei bereits Ende September stattgefunden.
Der Berliner Historiker und evangelische Theologe Markschies ist Professor für Antikes Christentum an der Humboldt-Universität zu Berlin, seit 2020 Präsident der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und seit 2022 Präsident der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften.
Die Biologin und Tiefseeforscherin Antje Boetius leitete seit 2017 das Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung in Bremerhaven, ehe sie in diesem Jahr Direktorin am Monterey Bay Aquarium Research Institute in den USA wurde – einem der international renommiertesten Institute für Ozeanforschung und marine Technologien.
Ebenfalls in den Orden aufgenommen wurde der Liedermacher Wolf Biermann. Der Hamburger Dichter siedelte 1953 in die damalige DDR über, im Herbst 1976 wurde er nach einem Konzert in der Kölner Sporthalle ausgebürgert. Das Ereignis gilt als ein Wendepunkt in der Geschichte der DDR. Anfang dieses Jahres hat der Künstler den Preis der Gema für Musikautorinnen und Musikautoren für sein Lebenswerk erhalten.
Mit den neuen Mitgliedern gehören dem Orden nun 36 inländische und 37 ausländische Mitglieder an, darunter 17 Nobelpreisträger. Zu den Mitgliedern zählen etwa der Schriftsteller Durs Grünbein, der Regisseur Wim Wenders oder die Mikrobiologin Emmanuelle Charpentier.
Die Aufnahme in den Orden gehört zu den höchsten Ehrungen für Wissenschaftler und Künstler in Deutschland. Preußen-König Friedrich Wilhelm IV. gründete den Orden 1842. Erster Kanzler war der Naturforscher Alexander von Humboldt. 1952 belebte der damalige Bundespräsident Theodor Heuss die Vereinigung wieder. Seitdem steht sie unter dem Protektorat des Bundespräsidenten. Finanziert wird der Orden vom Bund.